Billy Blanks

Billy Blanks

Ekaist sehr schwer im Sportkarate – so nennen die Ameikaner das Semikontakt Kickboxen (Point Fighting), einen hohen Bekanntheitsgrad zu erlangen und Geld zu verdienen. Mit dem Gewinn von 36 internationalen Turnieren in der Tasche beendete Billy Blanks 1990 als erfolgreichster Semikontaktkämpfer der USA seine sportliche Karriere zugunsten einer erfolgversprechenden Schauspielkarriere. Er wirkte u.a. in „The Last Boyscout“ (Bruce Willis), „Lionheart“ (Jean-Claude Van Damme) und in „Tango und Cash“ (Sylvester Stallone) mit. Er ist damit einer der ganz weingen Semikontakt-Sportler, die erfolgreich im Filmgeschäft Fuß fassen konnte.

Billy Blanks kick
Billy Blanks ist seit seiner Zeit als aktiver Kämpfer von Kopf bis Fuß durchtrainiert. Seine blitzschnellen Faust- und Fußtechniken machten ihn zu einem gefürchteten Gegner.

Los Angeles: Billy Blanks, der erfolgreichste Sportkaratekämpfer in den USA, gibt Selbstverteidigungsunterricht. Geboren in Erie, Pennsylvania, war Billy das fünfte von insgesamt 16 Kindern in seiner Familie. In seiner Jugend zählte er zu den schlausten seiner Klasse. dennoch war er im Umgang mit anderen eher zurückhaltend.

Mit fünf Dollar zum Schwarzgurt
Im Alter von zwölf Jahren begann er mit dem Boxen in einer örtlichen Sportschule. Als er eines Tages einsam vor sich hintrainierte. entdeckte er einen Mann. der auf der Matte allein Karate übte. Billy war vom bloßen Hinsehen so begeistert. daß er seine Schüchternheit überwand und den Mann darauf ansprach, ob er ihm einige Techniken beibringen könnte. Es stellte sich heraus. daß der Mann ein Karatetrainer war, doch der wollte von Billys Ambitionen nichts wissen. Er bezeichnete ihn als undiszipliniert und tapsig. Billy wettete fünf Dollar. daß er innerhalb kurzer Zeit die Grundtechniken erlernen würde. und so konnte er dennoch das Training beginnen. Nach sechs Monaten beherrschte Billy die Grundtechniken und strich die fünf Dollar ein. Ein Jahr später legte er erfolgreich die Prüfung zum Schwarzgurt ab.

Billy Blanks movie
Der Film „TC 2000“ lief im Dezember 1994 als „Talon of the Eagle“ auf Premiere. Mit dabei der deutsche Aktionstar Matthias Hues.

Schon als Teenager: Bester Fighter
Mit 16 avancierte er zum besten Wettkämpfer bei Turnieren an der amerikanischen Ostküste. Es gab kaum jemand, der nicht schon einmal gegen ihn verloren hatte. Mit seinem großen Vorbild Bruce Lee im Gedächtnis, setzte Blanks sich das große Ziel, als jüngster Karate-Weltmeister in die Geschichte einzugehen. 1975 wurde er für das erste amerikanische Karate Team nominiert. Als jüngster Amerikaner war er der einzige, der es schaffte. einen Japaner zu besiegen. Noch in den siebziger Jahren gewann er sechs internationale Turniere, siegte 1981 beim den Pan American Games. In den Folgejahren dominierte er zusammen mit seinem Erzrivalen Steve „Nasty“ Anderson die Semikontakt-Turniere auf dem amerikanischen Kontinent.

Berufung ins Atlantic Team
Mitte der achtziger Jahre strich er als Mitglied des „Atlantic Team,“ einer Auswahl der besten Karatekas und Formendarsteller (u.a. Jean Frenette, Kevin Thompson. Linda Denley. u.v.a.), die höchsten Börsen ein. die ein Karate- und Semikontaktsportler je eingestrichen hat. Auch deutschen Insidern ist Billy Blanks, dessen famose Technik das „Blanks Cartwheel“ war, bekannt. 1989 kämpfte er bei einem Gastauftritt des Atlantic Team bei einem Turnier von Hansi Hinz im hessischen Usingen. Hier wurde er jedoch vom deutschen Ausnahmefighter Ralf Kunzler besiegt. Seine Spezialtechnik ist übrigens in Europa verboten. Es handelt sich dabei um einen Radschlag, der mit einem Doppelkick zum Kopf des Gegners endet.

Billy Blanks action

Erste Rolle in Bloodfist
Nach seinem Rücktritt vom aktiven Wettkampf zog der erfolgverwöhnte Blanks von Pennsylvania nach Los Angeles, um, wie viele andere. im Filmgeschäft Fuß zu fassen. Wie viel andere Kampfsportler erhielt er seine erste Chance beim Film durch Kickboxchamp Don Wilson. Blanks spielte zusammen mit dem Holländer Rob Kaman an der Seite Wilsons in Cormans „Bloodfist 2“. Während dieser Film für Kamans Filmkarriere bereits die Endstation bedeutete. gereichte sie dem artistischen Blanks zum Sprungbrett für eine erfolgversprechende Karriere. Seine spektakulären Techniken in den Kampfszenen. die auf den Phillippinen gedreht wurden. fielen den Machern des bekannten TV-Kino-Magazins „Entertainment Tonight“ auf. Sie widmeten ihm einen ausführlichen Teil ihrer Sendung, in dem sie seine Arbeit den Zuschauern vor den heimischen Bildschirmen näher brachten. Defacto erreichte er mit dieser Ausstrahlung eine größere Aufmerksamkeit als die Hauptdarsteller.

Filme im deutschen TV
Durch seine Arbeit bei zahlreichen hochdotierten Produktionen wie eingangs erwähnt bei Bruce Willis und Sylvester Stallone hat Blanks sich einen guten Namen in der Branche gemacht. Erste Hauptrollen in kleine ren Produktionen folgten. Von diese Filmen lief im Dezember „Talons of the Eagle“ im deutschen Fernsehen (Premiere). Weitere Filme sind in de Videotheken erhältlich.

„Kaerobics“
Wenn Billy Blanks sich einmal nicht dem Filmgeschäft widmet, dann kümmert er sich vornehmlich um seine äußerst erfolgreiche Kette von Sportschulen, die „Billy Blanks World of Karate Studios“ in und um Los Angeles. Er und seine hochqualifizierten Instruktoren unterrichten Karate, Selbstverteidigung, Kickboxen und „Kaerobics“, eine selbstentwickelte karate-orientierte Form des Aerobic (später wurde Kaerobics in das bekannte „Taebo“ umbenannt.)


Cynthia Rothrock
Diese Reprotage erschien in Ausgabe 02 1995.