Mit 5 Gold- und 3 Silbermedaillen holten sich unsere Sportler in der Nationenwertung die Mannschafts-Titel beider Disziplinen. Die 2. Weltmeisterschaft der WAKO fand am 4. November 1979 in Tampa, Florida statt. Zum 1. Mal wurde auch um die Leichtkontakt-Welttitel gekämpft. Die beiden deutschen Mannschaften konnten ihre außergewöhnliche Leistungsstärke, mit der sie seit nunmehr 3 Jahren in Europa Furore machen, erneut unter Beweis stellen. Und das, obwohl wir nicht mit voll besetzten Teams an den Start gehen konnten. Im Leichtkontakt mußte das Schwergewicht unbesetzt bleiben, da keine Kämpfer die geforderte Qualifikation und Leistungsstärke erbracht hat. Im Halbmittelgewicht mußte man leider auf Superstar Peter Harbrecht verzichten. Peter hat aus persönlichen und beruflichen Gründen seine beispiellose Laufbahn ungeschlagen nach 3 deutschen, 3 europäischen und dem Weltmeistertitel ’78 beendet. Hoffen wir, daß er in Zukunft für Lehrgänge mit seinem großen Können und Wissen zur Nachwuchsförderung zur Verfügung steht.
Trotz dieses Handicaps konnte die unglaubliche Siegesserie erfolgreich fortgesetzt werden. Nach einem langen Flug von Frankfurt bis Miami wurde die Reise am Montag, dem 29. 10., mit einer 6-stündigen Busfahrt nach Clearwater Beach, St. Petersburg, durch die unendlich grüne Vegetation Floridas fortgesetzt. Logiert wurde im Holiday Inn, direkt am Golf von Mexiko. In einer hochsommerlichen Atmosphäre fühlten sich alle wohl. Hans Harbrecht kümmerte sich um die Vollkontaktler, und Geert Lemmens trainierte mit den Leichtkontaktlern. Zweimal pro Tag, frühmorgens um 7.30 Uhr und spätnachmittags wurden die Kämpfer an dem superweißen und herrlichen Strand auf ihre Aufgabe vorbereitet. Ein Ausflug in die „Welt Walt Disneys“ brachte eine interessante Abwechslung Die deutsche Mannschaft war gut beraten, sich schon eine Woche vor dem Kampf an das Klima zu gewöhnen. 16 starke Mannschaften und ein Kämpfer aus weiteren 6 Nationen wollten um die begehrten Titel und Medaillen kämpfen. Der Wettkampf in derSporthalle des hochmodernen Hillsborough Community College, nahe dem gigantischen Football Stadion der Tampa Buccaneers, machte dann auch sofort deutlich, daß die Europäer durch einen dreijährigen, gut organisierten Wettbewerb die absoluten Favoriten waren. Europa hat durch Disziplin und Trainingsfleiß den Vorsprung Nord- und Mittelamerikas eindeutig überholt und klargemacht, daß es mit der Vormachtstellung der USA vorbei ist. Wenn sich die USA und ihre Nachbarländer mit ihren vielen Organisationen nicht bald und schnell so zielstrebig zusammenschließen und entsprechende Arbeit leisten, dann wird Europa für lange Zeit eine unangefochtene Überlegenheit ausüben. Der Medaillenspiegel sagt alles. Die großen Überraschungen waren Italien, England, die Schweiz und Österreich, während die sonst so starken Jugoslawen nicht recht zum Zuge kamen.
Die Sensation des Tages! Dieter Herdel schlägt den Weltmeister ’78 Darryl Tyler im Halbfinale eindeutig und überlegen mit 3:0 Punktrichterstimmen. Harald Roth, USA, Vizeweltmeister ’78, der gegen Peter Harbrecht in Berlin verlor, wurde im Endkampf gegen den unbekannten Italiener Haller durch zwei harte knock down in der 2. Runde wiederum nur Vizemeister. Galessi, Italien, siegte schon in der 1. Runde gegen den Weltmeister Zgaljardic, Jugoslawien, mit einem eindrucksvollen K.-o. Den kürzesten Kampf des Tages bestritt der Weltmeister im Schwergewicht, Tony Palmore gegen den Jugoslawen Carevic. Er siegte mit einem einzigen Schlag nach 8 Sekunden durch K.-o.
Fullcontact
Fliegengewicht: Michael Kuhr, Berlin, schlug den Jugoslawen Krasnici mit 48:44, danach den für Spanien kämpfenden Geronimo Canabate mit 44:43. Im Halbfinale schlug er Mankowitz, Norwegen, mit 48:46 und traf im Endkampf auf den farbigen Engländer Brown, dessen Schlagkraft ihn immer wieder in die Defensive drängte. In der 3. Runde des Finales siegt der Brite mit 66:62 Punkten. Michael holte sich verdient den Titel des Vizemeisters. Mit 17 Jahren schon Weltklassekämpfer zu sein, ist sicher nicht alltäglich. Seine Entwicklung in diesem Jahr war allen aufgefallen. In Augsburg gewann er von 4 Kämpfen 3 hintereinander durch K.-o., weit vor der Zeit. Mit 2 deutschen Meistertiteln, einem 8. Platz bei der WM in Berlin, krönte er jetzt seine junge Laufbahn mit Silber.
Superleichtgewicht: In dieser Gewichtsklasse standen Klaus Friedhaber und im internationalen Team Ali Pehlivan. Friedhaber hatte in der 1. Runde ein Freilos und mußte danach gleich gegen den Vizeweltmeister Butler aus England antreten. Wir alle kennen den Spaßvogel Friedhaber als guten Techniker. Hätte er noch ein Quentchen mehr Härte, er wäre sicher weitergekommen. Mit einem hauchdünnen 45:46 bei drei Punktrichtern mußte er sich leider geschlagen geben. Auch Pehlivan hatte zuerst ein Freilos und stand dann vor einer leichteren Aufgabe als Klaus. Er deklassierte den Österreicher Guschelbauer spielend mit 52:32. Im nächsten Kampf trat Jonny Mirer, Schweiz, nicht an, so daß Pehlivan seine ganze Kraft auf den Eridkampf konzentrieren konnte. Butler aus England hatte es wesentlich schwerer. Nach dem knappen Resultat gegen Friedhaber mußte er viel Kraft gegen den harten Jimmy Barletta aus Belgien lassen, den er ebenfalls nur knapp mit 45:43 besiegte. Trotzdem lieferte er im Endkampf 3 Runden lang Ali Pehlivan einen guten Kampf. Seine Niederlage wäre sicher nicht so hoch ausgefallen, wenn er mehr Kondition gehabt hätte. Durch diesen Mangel bekam? er Punktabzüge wegen fehlender Fußstöße, ein deutliches Zeichen von absinkender Kraft. Dennoch war es ein herrlicher Endkampf, den Ali hochverdient mit schönen und sauberen Techniken und einigen Sprungeinlagen gewann. Das Publikum spendete mehrfach Szenenbeifall.
Leichtgewicht: Ferdinand Mack, der Senkrechtstarter dieses Jahres, Deutscher Meister, Europameister und jetzt auch Weltmeister, er hatte es schwer. Eine Erkältung hatte ihn erwischt, die ihm ganz schön zu schaffen machte. Das Glück stand jedenfalls ein bißchen auf seiner Seite, war sein erster Gegner Amador aus Kolumbien doch nicht so schwer wie die anderen Kontrahenten. Er siegte im Schongang mit 38:24 Punkten. Doch schon der Schweizer Ravessoud verlangte ihm alles ab. Einen harten Sidekick auf die Leber, der ihm eine Menge von seiner ohnehin schon knappen Luft nahm, konnte er durch taktische Einstellung gottseidank gut überwinden. In einem imponierenden Endspurt konnte er mit 39:37 als Sieger überzeugen. Den Endkampf bestritt er dann ruhig sauber und in jeder der 3 Runden mit leichtem Vorteil. Weltmeister Ferdinand Mack siegte mit 70:65 Punkten über Reyes aus der Dominikanischen Republik.
Halbmittelgewicht Bernd Wichmann ist noch kein Ersatz für Peter Harbrecht, das wußten alle. Dazu fehlt ihm einfach noch Kampferfahrung. Gerade 18 Jahre alt, ruhig, bescheiden und technisch schon sehr begabt. Er wurde Deutscher Vizemeister 1979. Seine 2 Niederlagen gegen Peter Harbrecht haben schon deutlich gemacht, daß er noch viel zu lernen hat. Er hatte sich aber nach Peters Rücktrittserklärung die Fahrkarte nach USA wohlverdient. Auch aus dem Grunde, die ganze Weltklasse aus nächster Nähe zu beobachten. Er verlor gegen den bereits routinierten und bekannten Alfred Tommei aus der Schweiz, der sich die Broncemedaille holte. Dies war, wie erwartet, eine harte Klasse mit vielen Modellathleten. Auf der einen Seite setzte sich der Vizeweltmeister Harold Roth gegen den hervorragenden Jugoslawen Cikatic durch, nachdem der Franzose Guy Mialot nicht mehr gegen ihn antrat. Mialot, der seit 3 Monaten bei Bill Wallace trainierte, erreichte zwar gegen den Vize-Europameister Heyne aus Norwegen ein Unentschieden, war dann aber zu erschöpft, um das Turnier fortzusetzen. Auf der anderen Seite machte sofort ein bisher unbekannter Neuling auf sich aufmerksam: Der Italiener Franz Haller aus Tirol. Er schlug den Vizeweltmeister des Vorjahres im Mittelgewicht, Colön aus San Domingo, ganz klar nach Punkten 38:32. Danach distanzierte er ebenfalls den starken Schweizer Tommei mit 43:37. Im Endkampf erteilte er dem Amerikaner Roth nach einer guten ersten Runde eine Lektion mit 2 eindrucksvollen Nierenschlägen, von denen sich der US-Sunnyboy nicht mehr erholte. Klarer Weltmeister: Franz Haller aus Italien.
Mittelgewicht: Hier zeigte der bärenstarke Schweizer Tonus, der bisher im Halbschwergewicht kämpfte, daß er in dieser Klasse kaum zu schlagen sein dürfte. Er deklassierte den Argentinier Ginner mit 45:24 und auch den Schweden Hedlund mit 47:36. Dieter Herdel machte mit dem Jugoslawen Biondic kurzen Prozeß und siegte nach 60 Sekunden durch K.-o. Danach kam die für uns wohl spannendste Paarung: Darryl Tyler mußte gegen Dieter antreten. Niemand war es bisher gelungen, Tyler zu schlagen, obwohl er im letzten Jahr oft von einigen unserer Kämpfer in arge Bedrängnis gebracht wurde. Doch der blitzschnelle Supertechniker konnte sich immer wieder behaupten. Deutscher Meister, Europameister und Weltmeister ’78, eine stolze Bilanz dieses außergewöhnlichen Fighters. Tyler ist seit Februar ’79 wieder in den USA. Hatte er in der Zwischenzeit gekämpft? Hatte er unter besseren Bedingungen trainiert? Hat der Wettbewerb in den USA ihn weiter nach vorn gebracht? Alle waren gespannt. Man hört und liest in letzter Zeit in der Karate-Revue mehr über die Situation in den USA. Jetzt also würden es alle mit eigenen Augen erleben. Beide Kämpfer standen sich schon mehrfach gegenüber. Dieter Herdei wollte es wissen. Er griff sofort an, übernahm die Initiative. Gut vorbereitet auf Tylers schnelle und präzise Füße, blockte er alle Kicks geschickt ab und blieb dem alten Rivalen nichts schuldig. Die 1. Runde werteten alle Schiedsrichter unentschieden. Das Konzept von Hans Harbrecht, das er mit Dieter erarbeitet hat, ging auf. In der 2. Runde wurde Dieter immer stärker und setzte Tyler enorm zu, der gegen die pausenlosen Attacken kein Mittel mehr fand. Dieter Herdel schlug den Weltmeister ’78 unter stürmischem Jubel aller Europäer mit 46:40 eindeutig überlegen.
Der Endkampf Herdel – Tonus ging sofort mit leichten Vorteilen an den Schweizer, der mit ungeheurer Schlagkraft gleich 2 gut plazierte Schläge auf die Augen landete. Dies brachte Dieter aus dem Konzept. Jedesmal, wenn der Schweizer in die Nandistanz kam, beugte sich Herdel zu tief nach vorn ab und verlor die Übersicht. Er ließ sich blind auf jeden Schlagabtausch ein. den der Schweizer mit wesentlich ruhigerer Übersicht für sich entschied. Vielleicht hatte Dieter auch der absolute Einsatz gegen Tyler zuviel Kraft gekostet. Den guten Schweizer bekam er nicht in den Griff. Mit 74:64, also einer klaren Entscheidung, wurde Jean Marc Tonus Weltmeister ’79. Aber auch als Vizeweltmeister war Dieter Herdels Leistung an diesem Tag als großartig zu bezeichnen.
Halbschwergewicht:
4 Kämpfer waren für Eingeweihte von besonderem Interesse. Der Weltmeister ’78, Zgaljardic aus Jugoslawien, Flavio Galessi aus Italien, Gary Sproul, USA und Steve Babbs aus England. Deutschland hatte, wie bereits gesagt, keinen Kämpfer nominiert. Zgaljardic kämpfte nach einem Freilos gegen den Sieger Ponce, Schweiz über Kolleger, Osterreich. Ponce siegte durch K.-o. Der Jugoslawe hatte einige Mühe, den Schweizer knapp zu besiegen, obwohl er als Konditionswunder gilt. Technisch war er noch nie besonders gut. Gespannt waren alle auf den Engländer Steve Babbs, der mehrfach versucht hatte, einen Kampf gegen den Franzosen Dominique Valera zu bekommen. Er hat durch einige eindrucksvolle Kämpfe bewiesen, daß er kein alltäglicher Kämpfer ist. Dominique Valeras Manager haben bewußt immer nur Gegner gesucht, die für den französischen Star eine Art von Fallobst waren, so daß er sich unbekümmert Europameister im Schwer- und auch Halbschwergewicht der Profis nennen konnte. Aber über Profis oder Pseudoprofis soll hier nicht geschrieben werden. Steve Babbs machte gegen Gary Sproul einen recht müden Eindruck und konnte nichts von dem auch nur erkennen lassen, was man von ihm bisher gehört hatte. Sproul siegte ohne Höhepunkte und mußte dann gegen den sympathischen Galessi antreten, der sich hervorragend auf diese Meisterschaft vorbereitet hatte. Galessi entschied das Gefecht mit 37:32 für sich und wollte Revanche für die Europameisterschaft nehmen, die ihm der Jugoslawe in Milano knapp vor der Nase weggeschnappt hatte. Mit Ruhe und Selbstvertrauen trat er Zgaljardic entgegen und landete nach einigem Abtasten eine volle Rechte am Kinn des Europa- und Weltmeisters, der noch lange nach dem „aus“ groggi in seiner Ecke saß, während die Italiener den neuen Weltmeister mit frenetischer Begeisterung durch die Halle trugen.
Schwergewicht:
Im Schwergewicht läßt sich eigentlich nichts berichten. Tony Palmore, der Weltmeisteier ’78 bestritt wegen mangelnder Beteiligung 2 Kämpfe. Er schlug den Jugoslawen Carevic mit einem einzigen Schlag K.-o. und besiegte ohne jede Anstrengung den Osterreicher Ehmann mit 42:40. Alter und neuer Weltmeister Tony Palmore, USA. Schade, daß Tom Rissmann sportlich so wenig Initiative zeigt, er hätte mit Sicherheit ein weiteres Stückchen Gold geholt.
Leichtkontakt (Point Fighting)
Zum 1. Mal wurde im Mutterland dieser Disziplin auch um die WM Titel gekämpft. Auch hier offenbarte sich ein kleines Wunder und ein Sack voller Tatsachen. Von der Überlegenheit der USA war nichts, aber auch gar nichts zu erkennen. Die Lehrlinge haben den Lehrmeister schockiert. Auch hier gaben die Europäer den Ton an. Sicher muß man zugeben, daß die USA eine Vielzahl von Spitzenkämpfern hat. Sicher ist, daß in den USA keine Qualifikationsturniere stattgefunden haben, weil in den Staaten eben die Originalität darin besteht, daß man alles auf freier, individueller Basis macht. In hunderten von Turnieren werden Sieger ermittelt, aber die Sieger kämpfen nicht organisiert gegeneinander. Kämpfer, die es sich leisten können, fahren von Turnier zu Turnier. Nur dadurch können sie sich einen Namen machen. Nur so war die Blütezeit der großen Namen zu erklären, die noch vor einigen Jahren alle Welt mit Bewunderung erfüllte. Wer erinnert sich noch an das Jahr 1974, als zum ersten Mal ein US-Team in der Deutschlandhalle zu Begeisterungsstürmen hinriß? Howard Jackson, Bill Wallace, Jeff Smith, Jim Butin und Joe Lewis, Namen, die ein Feuerwerk artistischer Techniken versprühten, die jeden Zuschauer verblüfften. Mit 25:0 wurde eine Auswahl unserer Kämpfer spielerisch, leicht und locker völlig deklassiert. Die Großen der damaligen Szene wurden schnell zu Profis. Das war wie ein Stichwort. Profi und Fullcontact. Alle wollten mit Gewalt nach oben, in die Fernsehshows, ans große Geld. Die Sucht nach Ruhm und Geld, die Gier nach Anerkennung auf der höchsten Ebene, bekannt und berühmt werden, das war die Devise. Es den Boxern gleich zu tun, nur noch technisch vielseitiger, spektakulärer. Wie ein Fieber, eine ansteckende Krankheit, brannte in den Kämpfern. Wer wollte noch für einen Pokal kämpfen, wo die Zeit der Ernte, der Goldrausch nach den vielen Dollars ausgebrochen war. Kein Veranstalter konnte die Börsen aufbringen, welche die Kämpfer verlangten. Und so schnell das Fieber in die Höhe stieg, so schnell endete der Traum von Filmkarrieren ä la Bruce Lee, von TV-Shows mit den Supergagen. Nur wenige haben es geschafft. Der große Wurf einer Welt-Profi-Organisation scheiterte an der Wunschvorstellung von Träumern und an der Ohnmacht von Organisatoren, die ebenfalls das schnelle Geld machen wollten, die vom Sport und einer gesunden Grundlagenarbeit für einen maßvollen Nachwuchs nichts hielten, daran kein Interesse hatten oder schnell als Schaumschläger demaskiert wurden. Die USA sind das Opfer einer trügerischen Illusion geworden, genauso wie eine französische Clique, die mit Valera einen europäischen Circus aufbauen wollte. Nur dank der Weitsicht einiger Europäer wurde der Gedanke einer Amateurorganisation mit Sorgfalt und großer Hingabe entwickelt und aufgebaut, beständig und solide. Das Ergebnis ist die WAKO, die heute in Europa bereits ein Begriff ist, die in fast allen Ländern unseres Kontinents seriöse Arbeit leistet. In 12 europäischen Ländern umfaßt die WAKO heute ca. 25.000 Sportler, die einen ernsthaften Wettbewerb betreiben und deren Leistungen sich in wenigen Jahren enorm entwickelt haben. Es werden sicher die Europäer sein, die in den nächsten Jahren diesem Sport den Stempel aufdrücken werden.
Fliegengewicht:
Sarhan Salman, Düsseldorf Budokan, schlug Infantone, Norwegen, mit 5:1. Sein nächster Gegner, Makkan aus Holland, hatte aufgegeben. Im Endkampf unterlag er dem Italiener Ortelli mit 3:1.
Superleichtgewicht:
Andreas Lindemann, Friedberg, war in einer traumhaft glänzenden Verfassung. Er deklassierte Marti aus der Dominikanischen Republik, mit 12:0, schlug den Engländer Wellington mit 7:2, den Kämpfer aus Trinidad, Brisbane, mit 6:2 und im Finale den Holländer Jimmy Hakkens mit sage und schreibe 11:2.
Leichtgewicht:
Andreas Brannasch, Hamburg, schlug nach einem Freilos Prellog aus Österreich mit 9:5, der Marokkaner Goyvaerts ließ ihm nur einen knappen Sieg von 5:4. Im Endkampf konnte er den sehr geschickten Theugels aus Belgien in 2 Runden nur mit einem 2:1 bezwingen.
Halbmittelgewicht:
Jürgen Gorak aus Wuppertal hatte nach einem Freilos gleich Darryl Tyler als Gegner, der für die USA auch im Leichtkontakt startete und im 1. Kampf den Italiener Milani nur knapp mit 7:6 bezwingen konnte. Gorak kämpfte beherzt, konnte dem superschnellen Tyler jedoch über die 2-Runden Distanz nicht standhalten. Tyler siegte mit 8:6. Tyler, der lange nicht mehr so gut wirkte wie wir ihn alle noch in Erinnerung hatten, leistete sich dann ein böses Foul gegen Durovic, Jugoslawien, und wurde disqualifiziert. So wurde Hans-Peter Weinhold, Österreich, kampflos Weltmeister, nachdem er den Argentinier van Vaerenbergh mit 3:0 und De la Cruz aus der Republik San Domingo mit 4:3 vorher geschlagen hatte.
Mittelgewicht:
Hier endlich konnte man einen Spitzenkämpfer aus den USA sehen, der das überragende Können der Amerikaner im allerbesten Sinne demonstrierte, so wie ich es aus vielen persönlichen Erfahrungen auf meinen Reisen durch die USA immer wieder erlebt habe. Ein Sportler von höchster Perfektion. Dieses große Können, die Geschmeidigkeit, das instinktive Reagieren im richtigen Moment. James Cisco siegte über Schabbing, Holland, mit 8:1, er schlug H.J. Hirschgänger spielend leicht mit 7:3, er servierte Fachinetti, Italien, mit 6:1 ab und schlug im Finale den hervorragenden Engländer Ivan Wray mit 8:5. Das war Leichtkontakt-Karate, wie man es sich wünscht. Hätte es eine Auszeichnung für den besten Techniker gegeben, ich hätte meine Stimme für Cisco und Andreas Lindemann gegeben.
Halbschwergewicht:
Glück müßte man haben! Und das hatte Harald Edel aus Hanau an diesem Tage mehr, als ihm lieb war. Er wurde Weltmeister mit einem einzigen Kampf. De Klein aus Holland trat nicht an. Gegen Streicher aus Österreich siegte Harald mit dem Willen, Meister zu werden, überragend mit 10:2. Der Kampf des anderen Halbfinales, Meneghini, Italien, gegen Sproul, USA, endete durch unfaires Nachschlagen mit vollem Kontakt seitens des Amerikaners, der den Italiener schwer K.-o. schlug. Sproul wurde disqualifiziert, und Meneghini durfte nicht weiterkämpfen. Harald Edel wurde Weltmeister. Aber er war nicht froh, denn er hatte echt gearbeitet, das zeigte sein erster Kampf, und ich glaube, ihm wäre selbst eine Silbermedaille lieber gewesen als auf diese Weise Meister geworden zu sein.
Schwergewicht:
Auch hier begann der 1. Kampf mit einer Disqualifikation für den Amerikaner Palmore, der ebenfalls in dieser Klasse startete. Zu harter Kontakt, mehrfach. Es ist wirklich die Frage, ob Fullcontact-Kämpfer überhaupt im Leichtkontakt antreten sollten. Ihr Gefühl für Kontakt im Nehmen wie im Geben ist sicher völlig anders entwickelt als bei ausgesprochenen Leichtkontaktlern. So siegte Arnsberger, Österreich, und mußte dann sofort gegen den ausgezeichneten McKenzie, England, antreten. McKenzie, den wir zum ersten Mal in Mailand in einer überragenden Form kennenlernten, der mit einer Größe von etwa 2 Metern noch eine Schnelligkeit und Reaktion aufweist wie ein Leichtgewichtler, der dazu ein guter Techniker ist und Fußfeger beherrscht, die traumhaft sind, er wurde Europameister. Arnsberger, in erstaunlicher Verfassung, bot dem Engländer einen herrlichen Kampf. Leider mußte dieses Duell beim Stand von 7:7 vom Arzt abgebrochen werden. Arnsberger durfte nicht mehr weiterkämpfen. Ich kann nicht sagen aus welchem Grunde, denn die Partie verlief äußerst fair. So stand McKenzie im Endkampf gegen den Schweizer Falk, der Pribolsan, Jugoslawien, mit 6:2 und dann den guten Techniker aus Holland, Anne Delis, ebenfalls mit 6:2 bezwang. Den Finalkampf gewann McKenzie mit 5:2.
Resümee
Während die Fullcontactkämpfe nicht nur die Hauptattraktionen des Turniers waren, auch die Schieds- und Punktrichter haben eine wesentlich bessere Beurteilungsgrundlage, so daß es durchweg zu unbeanstandeten Urteilen kam, so ist das Leichtkontakt doch ein gewisses Sorgenkind. Unnötige Härte, zweifelhafte Entscheidungen, dauernde Reklamationen und Proteste haben diesen Turnierteil zu einer Schwerarbeit gemacht. Jedoch darf man sagen, daß diese Erfahrungen zu einer Umstellung im Leichtkontakt führen werden, die diese Disziplin zu einem anderen Beurteilungsmodus führen wird. Ein Vorschlag aus den USA wird ausprobiert und überprüft und sicher bald zu einer wesentlich verbesserten Situation führen. Geert Lemmens aus Hamburg, der als Bundestrainer für Leichtkontakt mit unermüdlichem Einsatz für die WAKO und in der Betreuung und Schulung des Nationalkaders erstklassige Arbeit leistet, gebührt ein großes Lob. Die teils recht widerspenstigen Charaktere der Leichtkontaktier, waren nicht leicht unter einen Hut zu bringen. In dieser Beziehung hatte es Hans Harbrecht aus Darmstadt, der Bundestrainer für Vollkontakt, erfreulich leicht. Unsere Vollkontaktler sind eine absolut beispielhafte Truppe von fröhlich ausgelassenen, bedingungslos hart trainierenden und bescheidenen Sportlern, von denen manch einer noch eine Menge lernen kann. Beide Trainer haben das Ziel unserer Vorstellungen echt übertroffen. Wer in Deutschland unter ihrer Leitung mitgeschult werden will und kann, dem steht der Weg zur Weltspitze offen. Zu einem echten Weltschiedsrichter hat sich Gustav Baaden vom Karate Institut Köln entwickelt. Seine Souveränität und sein Einsatz waren Sonderklasse. Auch er zählt ja von Anfang an zum Kern der WAKO, dem ein großer Teil der Anfangsarbeit in unserem Land und der Region West, besonders aber in Nordrhein-Westfalen zu verdanken ist. Waren im letzten Jahr die meisten Vollkontaktkämpfer aus Berlin, so sind es in diesem Jahr die Sportfreunde der Schulen Jürgen Mandt in Mannheim, Neustadt und Ludwigshafen. Somit ist ein Dank an Herrn Mandt, der seinen Sportlern diese Chance und Erfolge auch mit finanzieller Unterstützung ermöglicht hat, an dieser Stelle angebracht. Über die nächste WM, die nach einem Kongreßbeschluß nur noch alle 2 Jahre ausgetragen wird, ist noch keine Entscheidung gefallen. Beworben haben sich für die Ausrichtung Trinidad, San Domingo, Italien und Holland.
In der Zwischenzeit wird jedoch viel geschehen. Ein Sportprogramm für 1980 ist konzipiert, das in Deutschland allen Zweiflern die Augen endlich öffnen wird, wohin diejenigen Sportler, Trainer, Vereine und Schulen gehören, die Leicht- und Vollkontakt betreiben wollen.
Text: G. F. Brückner
Folgend ein Bericht aus Sicht der WAKO-Schweiz:
Ein Schweizer ist Weltmeister
Wer, außer der WAKO-Switzerland konnte je solch einen Titel schreiben? Niemand, kein traditioneller Karate Verband hat je dies schreiben können und überhaupt ist es für die Schweiz selten, sich in einer Sportart „Weltmeister“ nennen zu können. Wir von der WAKO-Switzerland haben es geschafft, den Gipfel des Erfolges vor Beendigung des dritten Verband-Jahres zu erklimmen. Wir sind Weltmeister, besser gesagt, Jean-Marc Tonus aus Genf wurde im Voll-Kontakt bis 79 kg (Mittelgewicht) Weltmeister 1979. Wir sind aber nicht nur Weltmeister in einer Klasse geworden, sondern zusätzlich Weltmeister der Nationen (punktegleich mit Deutschland) im Voll-Kontakt. Mit unseren guten Plätzen: 1 x Gold, 4 x Bronze, konnten wir im Voll-Kontakt den ersten Platz im Medaillenspiegel der Nationen erreichen. Vor allen teilnehmenden Nationen wurde die Schweiz Erste. Ein unglaublicher Erfolg, der nur dadurch getrübt wurde, daß wir nach unserer Rückkehr aus den USA diesen Erfolg nicht an die Presse weiterleiten konnten, da der Hauptlieferant für sämtliche „Sportnews“, die Sportinformation in Zürich, uns mit den traditionellen Karatekas in ein und denselben „Kübel“ wirft. Diese Sportagentur teilte uns mit, daß sie nichts mehr über „Karate“ berichten werde, solange „das Karate“ drei und mehr Schweizermeister habe und ein jeder Stil von sich behaupte, er sei der Beste. Nun, erklärt mal einem Laien, was die WAKO ist und was sie will (und daß wir auch genug haben von diesen „Traditionellen Stilrichtungen“ mit ihrem kindischen Gehabe) und daß wir eine saubere unkomplizierte „SPORTART“ fanden, wo jeder, gleich welcher Stilrichtung, an unseren Turnieren teilnehmen kann. Heute wurden wir auch ein Opfer der „Traditionellen Karate-Szene-Schweiz“. Der einzige Weg, der uns offen bleibt, die einzige und letzte Hürde, die unser Verband noch nehmen muß, ist der Eintritt in den „SLS“. Schweiz. Landesverband für Sport. Das Ziel, das wir uns für 1980 gesteckt haben. Sobald wir Mitglied im SLS sind, haben wir jede nur erdenkliche Unterstützung in unserem Land und auch wieder von der Sportinformation. Ende Februar 1980 wird die WAKO-Switzerland ihr dreijähriges Bestehen feiern, und diese drei Jahre braucht es, bevor man einen Antrag an den SLS stellen kann, denn kein Schweizer Verband kann in den SLS eintreten, wenn er nicht mindestens drei Jahre sauber und ordentlich existiert und seine sportliche Haltung an den Tag gelegt hat. Mit unserer Erfolgsleiter wird es uns nicht schwer fallen, in den SLS aufgenommen zu werden. Zurück zur Weltmeisterschaft im Leicht- und Voll-Kontakt vom 4. November 1979 in Tampa, Florida USA. Ein Spitzenmann wurde Weltmeister, der dreifache Schweizermeister, Europacupsieger 1978, Zweiter der Europameisterschaft 1979: Jean-Marc Tonus aus Genf. Wir alle gratulieren dem sympathischen Genfer für seinen sportlichen Erfolg herzlich. Wie nun schnitten unsere anderen 11 Kämpfer an dieser Weltmeisterschaft ab und wie war die ganze WM für uns Schweizer? Zuvor möchten wir unsere diesjährige Nationalmannschaft vorstellen: Etwas müde kam unsere Delegation, die aus 17 Mann bestand, 12 Kämpfer, 3 Coaches: P. Seguin, A. Senziani und Ch. Bucher, sowie zwei Hauptschiedsrichter, der Präsident J. P. Schüepp und der Vize-Präsident: Josef Sturm, am Montag, 29. 29. Oktober 1979 in Tampa, Florida, an. Nachdem Autos gemietet waren, fuhren wir, jeder in eine andere Richtung drei volle Tage in Florida umher und besichtigten die verschiedenen Touristen-Attraktionen z. B.: Disney World, Sea World, Circus-World, Space Center Kennedy etc.. Am Donnerstag besuchten wir Busch-Gardens in Tampa und St. Petersburg. Freitag war Ruhetag am Strand. Samstagvormittag war „wägen“, und am Nachmittag fand die Auslosung im Holiday Inn in Clearwater statt. Am Abend konnten wir in der Nähe von St. Petersburg einige „Profi-Voll-Kontakt-Kämpfe“ sehen. Alle waren wir enttäuscht, kein einziger Kampf hatte das Niveau unserer Amateur-Voll-Kontakt-Kämpfer, und einigen wurde klar, daß man zuerst eine saubere „Amateur-Leicht- und Voll-Kontakt Sportwelt“ aufbauen und ausbauen muß, bevor man überhaupt an Profi-Kämpfe denken soll. Am Sonntag war es soweit, etwas nervös aber gut gelaunt (und das war wichtig) gingen unsere 12 Mannen an den Start. Zum Kampfgeschehen im Voll-Kontakt-Karate:
—57 kg: Johnny Canabate aus Morges, Vize-Weltmeister 1978 hatte den ersten Kampf gegen den Norweger Max Mankowitz zu bestehen, den er aber prompt verlor. Johnny, der sich vielleicht zu hart auf diese WM vorbereitet hat, zwei Wochen zuvor trainierte er bei Bill Wallace bis zur WM. Es reichte ihm dennoch für den Vierten Platz in der diesjährigen WM.
—63 kg: Johnny Mirer aus Birsfelden war an diesem Tag nicht zu schlagen, er räumte im wahrsten Sinne seine Gegner von der Matte. Leider brach er sich seine linke untere Rippe im Kampf gegen Butler, England. Er kämpfte den Kampf fertig, den er gewann, konnte aber gegen Ali Pehlivan, dem späteren Weltmeister, nicht mehr antreten. Johnny holte die erste Bronze-Medaille für die Schweiz.
—69 kg: Sandry Ravessoud aus Prilly/Lausanne war in ausgezeichneter Form. Sein erstes Los war hart, Tenn, USA hieß sein Gegner. Diesen, wie auch noch weitere zwei Kämpfe, gewann er souverän, doch brauchten diese Kämpfe enorm Kraft und Kondition. Sandry holte sich die zweite Bronze-Medaille für die Schweiz.
—74 kg: Schon hier begann der große Jubel in unserem Lager, als Alfred Tommei aus Genf sich eine weitere Bronze-Medaille für unser Land holte. Alfred, der all seine Kämpfe überlegen gewann, verlor knapp gegen den späteren Weltmeister: Franz Haller aus Italien.
—79 kg: Der schönste Moment seit Bestehen der WAKO-Switzerland, war der Weltmeistersieg von Jean-Marc Tonus aus Genf gegen den Deutschen Dieter Herdel. Herdel, der in der ersten Runde gegen Darryl Tyler gewann, war bestimmt nicht ein leicht zu nehmender Gegner. Nicht nur wir 17 Eidgenossen jubelten, als Jean-Marc als Weltmeister ausgerufen wurde, der ganze Saal tobte, und man hört da und dort, daß dies der schönste Kampf des Tages war. Die Schweiz ist Karate-Weltmeister, zum ersten Mal, seit es das Wort Karate in der Schweiz gibt, sind wir Weltmeister geworden, schon fast ein historischer Moment, oder nicht???
—84 kg: Juan Ponce aus Lausanne holte sich die vierte Bronzene Medaille im Vollkontakt, und mit diesen Medaillen: 1 x Gold und 4 x Bronze wurden wir in den Medaillenrängen nochmals Weltmeister vor allen folgenden Nationen im Voll-Kontakt.
Zum Kampfgeschehen im Leicht-Kontakt:
—57 kg: Hwa Chin Yaw aus Zürich wurde gleich in der ersten Runde disqualifiziert, da er mit einem linken Geraden zu hart seinen Gegner traf.
—63 kg: Der junge Basler, Thomas Volken (bei uns trägt er den Übernamen, Tylor) gewann all seine Kämpfe mit großer Überlegenheit. Thomas sicherte sich den dritten Platz (die fünfte Bronze-Medaille). Bestimmt wäre er in das Finale gekommen, hätte ihn sein Gegner J. Hakkens aus Holland nicht halb K.-o. geschlagen. Der Arzt verbot Thomas, weiterzukämpfen. Schade .. .
—69 kg: Bruno Äschbacher, Burgdorf, verlor knapp mit 2 zu 3 Punkten gegen Theugels aus Belgien. Ein harter aber fairer Kampf. Bestimmt ist es hart, im ersten Kampf so knapp zu verlieren, aber die nächste WM kommt bestimmt.
—74 kg: Daniel Epp aus Basel verlor ebenfalls seinen ersten Kampf. Daniel, der zu diesem Zeitpunkt hätte in der Rekrutenschule in Liesthal sein müssen, bekam für diese WM 1 Woche Sonderurlaub, gut für den Urlaub, aber schlecht für das Trainingsmanko, das Daniel Epp eindeutig an diesem Tag hatte. Das Schweizer Militär straft halt den, der Urlaub hat damit, daß er halt doppelt so viel Wache schieben muß als ein anderer Rekrut.
—79 kg: Uwe Fachin aus Birsfelden, der Pechvogel des Tages. Nach Verlängerung konnte der Brite Ivan Wray mit einem Punkt Vorsprung gewinnen. Uwe, der bis zu diesem Kampf alle Kämpfe souverän gewann, wurde bei diesem Kampf Opfer der „Justiz“. Nach Meinung vieler hätte es gar nicht zu einer Verlängerung kommen sollen, da Uwe schon mit 5 zu 4 als Sieger feststand. Da leider die Offiziellen sich nicht einig über die Punktewertung waren, entschied man sich für eine Verlängerung, die leider zu unseren ungunsten ausfiel. Einen guten vierten Platz bewies dennoch das gute Niveau von Uwe Fachin.
+84 kg: Die Überraschung des Tages war der Zweite Platz von Ueli Falk aus Zürich, der einen Vize-Weltmeistertitel im Leicht-Kontakt für unser Land nach Hause trug. Erst im Finalkampf konnte der gute Ueli geschlagen werden. Weltmeister wurde der ausgezeichnet kämpfende Brite: McKenzie.
Wir können nur allen Kämpfern für ihren Einsatz und gute Plazierung gratulieren. Es war eine Schweizer-Nationalmannschaft, wie es sie noch nie zuvor gab, mit 7 Pokalen und solch guten Plätzen nach einer Weltmeisterschaft. Wir alle sind stolz, jeder für seine gute Plazierung, der Verband für seinen Gesamterfolg und die Mitglieder für die Belohnung, nicht enttäuscht worden zu sein von einer neuen Idee und einer neuen Sportart. Unsere Erfolgsleiter kann noch weiterwachsen, durch Eintritt in den SLS, durch weitere gute internatinale Siege, durch Anerkennung unserer Sportart im Olympischen-Komitee, durch weitere Unterstützung in Presse und Funk, durch noch größere Mitgliederzahlen und dem weiterhin positiven Zusammenhalt aller Mitglieder.
Text: J. P. Schüepp
Fotos: Christoph Bucher, Geert J. Lemmens (Kadgamala Karate), Gebrüder Weinold, Dieter Herdel, Wolfgang Bullmann.