Nach den großartigen Erfolgen der Seminartour im Frühjahr 1990 besuchte der zweifache Formen-Weltmeister Jean Frenette aus Kanada im Herbst 1990 erneut Europa, um seine neuen Seminare im Rahmen des Super-Seminar-Programms zu präsentieren. Seine Reise führte ihn dabei durch Norwegen, Dänemark, Frankreich, Schweiz und natürlich auch wieder durch Deutschland, wo er insgesamt neun Seminare abhielt.
Neue Übungen Die Schwerpunkte seiner Lehrgänge lagen ähnlich wie im Frühjahr auf den Punkten Stretching, Kicking und Formen. Trotz der gleichen Themen bereicherte Frenette seine Seminare mit vielen neuen Gesichtspunkten. Er zeigte viele neue Übungen und behandelte den Formenteil intensiver als bislang üblich, so daß auch Teilnehmer, die wiederholt an seinen Seminaren teilnahmen, viel Neues mit nach Hause nehmen konnten Im ersten Teil des Lehrgangs, dem Stretching, legte Frenette zunächst großen Wert auf das richtige Aufwärmen. Hierbei stellte er sich nicht einfach im Hampelmann-Prinzip vor die Gruppe, sondern erklärte genau Sinn und Zweck aller Übungen, bevor man zu üben begann. Als Beispiel soll hier kurz das Aufwärmen der Waden- und Fersenmuskulatur aufgeführt werden, das sonst nur selten Beobachtung findet Frenette betonte die Wichtigkeit dieser Aufwärmübungen, denn beim Kicken und bei schnellem Hinundherspringen wird diese Muskulaturgruppe enorm stark beansprucht. Im intensiven Stretching Training favorisierte er dann zwei grundauf verschiedene Dehnungsmethoden. 1, das statische Dehnen: hier wird eine Muskelgruppe bis zum Maximum gedeht und in dieser Position für einige Zeit gehalten. 2, das negative (isometrische) Dehnen: hier handelt es sich zumeist um Partnerübungen, wobei der passive Partner dem aktiven das Dehnen durch Gegenhalten erschwert.
Slow Kicks: im Kicking-Teil des Seminars hob Frenette neben vielen Kombinationen das Konditionstraining hervor. Einen weiteren Schwerpunkt legte er bei den „Slow-Kicks“. Dabei handelt ee sich um Übungen, bei denen Fußtechniken in Zeitlupentempo ausgeführt werden, was zur Verbesserung von Technik, Timing und Gleichgewicht verhelfen soll.
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„Weißer Hai“ statt „Shaft“
Im abschließenden Teil der Seminare gab der Formen-Weltmeister dann eine Einführung in Formen, auch Musikkata genannt. Während er bei seinen früheren Seminaren diesen Teil nur kurz anschnitt, intensivierte er jetzt diesen Teil. Auch hatte er diesmal eine neue Musik ausgewählt richt mehr die Musik zu „Shaft“ sondern der Soundtrack zum „Weißen Hai“ diente als Grundlage der Musikform, weiche die Teilnehmer erlernten. Synchronisation von Musik und Bewegung auf der einen Seite und exakte Ausführungen der Techniken auf der anderen, waren das wichtigste. Anschließend hatten alle Teilnehmer Gelegenheit, Fragen an den Weltmeister zu stellen. Neben Fragen zum Training und zur Person des Kanadiers wurde meist der Wunsch geäußert, einen Teil seiner WM-Kür vorgeführt zu bekommen Selbst diesem Wunsch kam Frenette gerne nach, so daß die Teilnehmer völlig begeistert die Heimreise antraten Freilich klagte am kommenden Tag der eine oder andere über Muskelkater. Wer gut gedehnt sein will, muß eben auch leiden können. Leider mußte Frenette am Ende seiner Tour drei Seminare und eine Fersehshow in Deutschland und der Schweiz absagen. Sein Vater hatte einen schweren Schlaganfall erlitten, so daß Frenette vorzeitig nach Montreal zurückkehren mußte. im April 1991 soll Frenette wieder für Seminare nach Deutschland kommen. Dann will er endlich einmal ein Intensiv-Seminar fur Fortgeschrittene leiten. Schwerpunkte hierbei sollen einzig Musikformen und Bo-Techniken sein.
