Stretching mit Jean Frenette

Mit seinen präzisen, hohen Kicks, wie auf dem großen Foto links zu sehen, wurde Jean Frenette weltbekannt. Der dreifache Formen-Weltmeister aus Kanada führt seine exzellenten Techniken auf sein ausgiebiges Stretching Übung zurück. Selbst wenn nur ganz wenige Menschen in der Lage sein werden, die Techniken mit gleichem Erfolg auszuführen, können seine Trainingstips von großem Vorteil sein, was er ständig bei seinen Seminaren unter Beweis stellt. Neben den klassischen Dehnungsübungen, die allein ausgeführt werden, bevorzugt er Partnerübungen.

Stretching Partnerübungen
Stretching Partnerübungen mit Jean Frenette. Bitte durch Klicken vergrössern.

Gegenüber den Bewegungsabläufen, die man allein ausführt, erzielt man mit einem Partner große Vorteile. Zum einen erkennt der Gegenüber Fehler, die man mit seiner Anleitung vermeiden kann, und zum anderen steigt die Motivation. Man steht unter „Konkurrenzdruck,“ weil man besser sein will als der Partner, bzw. die übrigen Sportler in der Gruppe. Das kann zu besseren Leistungen verhelfen, solange man sich realistische Ziele setzt und nicht überschwenglich über das Ziel hinauszielt.
Partnerübungen finden bei Ex-Weltmeister Jean Frenette eine besonders wichtige Anwendung im Stretchingtraining, wenn es darum geht neben dem Erreichen einer hohen Dehnbarkeit vor allem Ausdauer und Gleichgewicht zu trainieren.

Jean Frenette Sidekick
Jean Frenette Sidekick

In der Anfangsphase der ersten Serie erleichtern das Festhalten des Partners das Finden des Gleichgewichts. Sobald man das Gleichgewicht gefunden hat und der Partner unter dem Bein wegtaucht, wird Ausdauer trainieren. Nach dem ersten Ausführung dieser Übung, werden sie sofort spüren, wie hart sie trainieren müssen, um das Bein ca. 20 – 30 Sekunden in dieser Position zu halten. Nehmeb Sie sich jedoch nicht zuviel vo. Gehen sie am Anfang soweit runter mit dem gestreckten Bein, bis sie die höhe ohne Probleme halten können und steigern sie nur langsam. Diese Übung kann man nicht nur mit dem Vorwärtsfußstoß, sondern auch mit einem Sidekick ausführen. Einfach ausprobieren.

Die zweite Übung kannt jeder. Man muß sie mit dem Partner einspielen und genau die Grenze finden, an der ein Partner durch leichtes Nachgeben, noch etwas mehr an Dehnbarkeit herauskitzeln kann. Genau wie bei der ersten Übung wird hier neben dem Stretching die Standgenauigkeit und die Balance trainiert. Lieber langsam und genau ausführen als hektisch ein Abrutschen und als Folge eine Zerrung oder Überdehnung riskieren, die einen um Wochen zurückwerfen kann.
Bei der dritten Übung kommt es auf die Standfestigkeit und Ausdauer an. Wenn sie das Knie nicht so hoch heben können wie Jean Frenette (wer kann das schon ?!), bitten sie den passiven Partner sich kleiner zu machen, bzw. sich zu knien. Sie können die Kicks beliebig variieren. Es kommt darauf an, daß sie trotz der vielfältigen Bewegungen des Oberkörpers ihre Balance behalten und fest auf dem Standbein balancieren. Erst wenn sie das in einer realistischen Höhe beherrschen ist es sinnvoll, die Techniken höher auszuführen.

Stretching
Jean Frenette achtet stets auf die perfekte Rückenhaltung

Weitere Stretchingtips können Interessierte den Büchern Frenettes Complete Stretching und Beyond Kicking entnehmen. In seinen Werken geht der Kanadier auf weitere wichtige Aspekte des Trainings ein.


Samurai Magazin mit Don Wilson
Samurai Magazin 01/1997

Diese Technikserie mit dem ‚Canadian Tornado‘ Jean Frenette wurde in der Erstausgabe des Samurai Magazins veröffentlicht. Sein Trainingspartner war Chad Merriman. Die Aufnahmen sind 1989 in Berlin in der Sportschule Brückner, Am Hohenzollerndamm 177, entstanden. Herzlichen Dank an Georg F. Brückner.