Seit Jahren ist der Berliner Achim Möller einer der besten deutschen Referenten für Selbstverteidigung und Anti-Terror-Kampf. Erstaunlich an seinem Werdegang im Kampfsport ist, daß der heute 53-jährige erst mit 30 Jahren mit dem Karate in Kontakt kam. Hier seine Geschichte.
Es gibt mehr als nur Fernsehen: Achim Möller begann mit dem Karate unter der Leitung von Kampfsportpionier Georg F. Brückner in dessen Berliner Kampfsportschule „Karate Institut“. Müllers Frau war für den Beginn seines Trainings verantwortlich. Sie hatte ihrem Mann einen Gutschein für ein Probetraining zugesteckt und Achim kam ihrer Bitte, die Freizeit mit etwas sinnvollerem zu vertun als mit Fernsehen, gerne nach. Achim gefiel das Training und so blieb er am Ball. Seiner Zeit kam gerade das neue All-Style Sportkarate – Vorreiter des heutigen Kickboxens – auf, das Georg Brückner aus den USA nach Deutschland holte. Achim trainierte hart und nahm erfolgreich an den ersten Wettkämpfen in Berlin und Hamburg teil. Bei den ersten offenen Europameisterschaften 1974 in der Deutschlandhalle erstritt er sich als frisch gebackener Schwarzgurt in seiner Gewichtsklasse sogar den dritten Platz.
Skiunfall: stellt neue Weichen: Dank des Trainings unter Georg Brückner, in dessen Sportschule seiner Zeit alle Größen des Kampfsports ein und aus gingen, kam Achim in relativ kurzer Zeit weit voran. Dann sollte für ihn der Umstieg vom Semi- zum Vollkontakt folgen, doch ein unglücklicher Skiunfall verhinderte das Umsatteln in die neue, härtere Disziplin, die zur damaligen Zeit dank solcher Sportler wie Bill Wallace, Joe Lewis und Peter Harbrecht in starkem Aufwind stand. Achim Möller, der bei Brückner nicht nur ein traditionelles System erlernt hatte, sondern sich vielmehr einen guten Querschnitt in Sachen Kampfsport angeeignet hatte, setzte seinen neuen Schwerpunkt in der Selbstverteidigung und im Anti-Terror-Kampf, wie es die Budo Akademie Europa (BAE) unter Horst Weiland betreibt.
Porträt: Kickboxweltmeister Michael Kuhr aus Berlin
Fast aufgehört: Seiner Zeit wollte Achim mit dem Kampfsport aufhören, der Wettkampf und das Sparringstraining forderten ihren Tribut und diverse Verletzungen plagten seine Gesundheit. Als sein Freund Peter Blankenburg, der zuvor mit dem Anti-Terror-Kampf gute Erfahrungen gesammelt hatte, ihm zu diesem System riet, begann für ihn der neue Weg. Hier konnte er sich wieder der gemütlichen Geselligkeit mit seinen Sportkameraden erfreuen. Beim leistungsorientierten Vollkontakttraining vermißte er das Bier beim gemeinsamen Zusammensitzen nach dem Training; das hatte er jetzt wieder.
Funktionärstätigkeit: Nebenbei setzte er sich zusammen mit seiner Frau als Kampfrichter and Funktionär der WAKO Germany und deren Berliner Landesverbandes in ein.
Kompetenter Seminarleiter: Im Anti-Terror-Kampf ist er bis heute einer der bekanntesten Seminarleiter in Deutschland, auch wenn er über die BAE und die WAKO der Gründerzeiten kaum an Bekanntheit dazugewonnen hat. Als „stiller Star“ ist er bei seinen Seminarteilnehmern sehr geschätzt, führt heute Lehrgänge in den Neuen Bundesländern und in seiner Heimatstadt Berlin durch. „Anti-Terror-Kampf ist die realistischste Form der Selbstverteidigung“ ist für Achim die einfache Erklärung für das Selbstverteidigungssystem der BAE, einem der ganz wenigen Systeme die anstelle der fernöstlichen Geheimniskrämerei die europäische Mentalität als Ausgangspunkt nimmt. So erklärt Achim weiter, „Man lernt sich mit geringem Aufwand bei höchster Effektivität zu verteidigen“. Hierbei ist es meist gar nicht nötig, daß man zuvor Erfahrungen in anderem Stilen gesammelt hat wobei dies sicher von Vorteil ist.
Realistische Selbstverteidigung: Beim Anti-Terror-Kampf lernt man einfache Hand-griffe und Techniken, die im Ernstfall eine bessere Verteidigung gewähren als spektakuläre Trittechniken oder irgendwelche exotischen Kunstgriffe, die jahrelanges Training voraussetzen. Zum Beispiel kann man sich gegen einen Angreifer ganz einfach dadurch wehren, daß man ihm mit dem Fingern fest in die Backen kneift. Hebel und Würgetechniken sind weitere, einfach erlernbare Techniken aus diesem Stil. Studioleiter: Zur Zeit ist Achim Möller Geschäftsführer des Sportstudio Brückner, dem Dojo des erst jüngst verstorbenen Karate- und Kickboxpioniers Georg F. Brückner, das nun seinem alten Sportkameraden Peter Blankenburg gehört.
Neue Seminare: In den Räumlichkeiten des Sportstudios, wo über viele Jahre hindurch kein Kampfsport mehr betrieben wurde, führt Achim nun regelmäßig Seminare im ATK und neuerdings auch im Waffenkampf mit dem Tonfa, einer fernöstlichen Waffe, der sich auch Sondereinheiten deutscher und amerikanischer Polizeidivisionen bedienen, durch. Für die BAE zeichnet er für den Berliner Landesverband und kommissarisch für die in den Neuen Bundesländern in Gründung befindlichen Landesverbände verantwortlich. Eine zeitintensive Beschäftigung, die ihm keine Zeit mehr läßt, in den alten Sportstätten und Studios, wie z.B. im Satoricenter, als Trainer zu fungieren. Trotz seines aktiven Engagements kann Achim Möller auch hier auf große Erfolge zurückblicken, denn er hat es geschafft dort, wo er jetzt fehlt, entsprechend qualifizierte Nachfolger einzuarbeiten, die ihn würdig vertreten.
Einfach mal Kennenlernen: Wer sich einmal von Achim Möllers Qualitäten überzeugen möchte, kann die neusten Seminartermine über die Zentrale der Budo Akademie Europa in Wilhelmshafen erfahren.