Randy Williams hat als Bodyguard für so manche namhafte Größen des Showbusiness gearbeitet, darunter Eric Clapton, Phil Collins und Steven Seagal. Während er in Europa noch recht unbekannt ist, erfreut er sich in den USA eines hervorragenden Rufes, veröffentlichte dort bereits mehrere Bücher und Lehrvideos über seine Art des Wing Chun. Hier seine Geschichte.
Den ersten Kontakt zum Kampfsport erhielt er durch seinen Vater, der mehrere Jahre in Thailand lebte, und seinem Sohn die Grundtechniken des Muay Thai lehrte. Schon als Kind legte Randy einen großen Eifer an den Tag, trainierte täglich mehrere Stunden am Sandsack, den seine Vater im Hof aufgehängt hatte.
Erster Kontakt: Sein erstes Interesse für das Wing Chun wurde geweckt, als ihn eine kleiner, alter Chinese, der ihn von der Straße aus beim Sandsacktraining beobachtete, aufforderte, ihn so schnell und fest es ginge in den Bauch zu schlagen. Randy hatte keine Skrupel und schlug zu, doch der kleine Chinese ließ es nicht zu, daß seine Bauchmuskeln geprüft wurden, er blockte den Angriff blitzschnell ab. Randy bat den Chinesen, ihm das Wing Chun zu lehren, doch ohne Erfolg. Der schlitzäugige Kung Fu Experte entgegnete, daß es notwendig sei, Chinesisch zu sprechen, um Wing Chun zu erlernen. Kein Problem, sagte Randy, dann lerne ich eben Chinesisch. Auch hierauf wieß ihn sein gegenüber mit einem Grinsen zurück „Du bist kein Chinese“, war sein lapidarer Kommentar. Randy gab nicht auf und überzeugte ihn davon, daß sein Vater zumindest von chinesischer Abstammung sei und er selbst demnächst in der Abendschule die Sprache erlernen wolle. Soviel gutem Willen konnte einfach nichts mehr entgegengehalten werden und nach drei Monaten Schule begann sein erstes Training.
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Fortschritte: Langsam aber sicher erlernte er die Begriffe, die notwendig waren um die Techniken nachzuvollziehen. Randy interessierte sich nicht nur für die Kampftechniken, er wollte mehr wissen über das Leben und die Kultur in China Er lernte schnell und machte enorme Fortschritte. Schon bald war er ein bekannter
Kung Fu Spezialist: Vom Türsteher zum Bodyguard So kam es, daß ein Bekannter ihn bat in seinem neuen Club „Madame Wong“ den Sicherheitsdienst zu übernehmen. Der Club war eine Sensation und so kam es, daß viele berühmte Persönlichkeiten aus dem Showbusiness dort aus und ein gingen, und bekannte Rockgruppen, wie „The Police“ auftraten. Randy erhielt so die Möglichkeit, mit den Bodyguards dieser Größen ins Gespräch zu kommen und so lag es nicht fern, daß er schon bald selbst als Bodyguard arbeiten würde.
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Eric Clapton gerettet: Als der Leibwächter von Eric Clapton, der im Club auftrat erkrankte, sprang Randy erst-mals ein. Bei einer Party nach dem Auftritt gab es dann auch gleich ordentlich Zoff. Ein aufdringlicher Fan wolte, nachdem er Claptons Manager zu Boden geschlagen hatte, dem Gesangsstar ans Leder. Randy sprang auf und schlug den Angreifer mit einem Schlag KO. Nur wenige Stunden später wurden Clapton und Randy vom selben Fan und einer weiteren Person aufgelauert und angegriffen. Randy machte mit beiden kurzen Prozess. Clapton zeigte sich beeindruckt und engagierte ihn für seine Konzerttour in England.
Football Training Mit Clapton als Referenz fiel es Randy nicht schwer, bei weiteren Stars eine Anstel-lung zu finden und seine Kontakte aufzubauen Zwischenzeitlich trainierte er das amerikanische Profi Football Team „Chicago Bears“. Er lehrte den Spielern wichtige Grundzüge des Wing Chun, mit denen diese im Nahkampf um den Ball und taktische Positionen einen Vorteil erringen konten. Coverstory Das US-Magazin „Inside Kung Fu“ porträtierte den Wing Chun Kämpfer 1985 in einer Coverstory. Gleichzeitig betrieben die Magazine jedoch eine Hetzjagd der Kung Fu Stile. Sie wollten ihre Auflagen steigern und spielten die unterschiedlichen Gruppierungen gegeneinander aus. Randy war einer der wenigen, die sich aus diesem Hickhack heraushalten konnten, und so zählt er heute in den USA und in zunehmendem Maße in England und Skandinavien zu den führenden Lehrgangsleitern im Kung Fu. Im kommenden Jahr wird der Ausnahmekämpfer erstmals für Seminare nach Deutschland und in die Schweiz kommen. Wir werden rechtzeitig berichten.
Text & Fotos: Benny Hedlund, Fox Publikationör