Die Stadt Prag ist bekannt für ihre Goldenen Dächer – und seit dem Fall des Warschauer Paktes eine der ganz großen Hochburgen in Sachen Kampfsport. Ob MMA, UFC, Oktagon, Kickboxen oder Karate, Prag ist ein beliebter Austragungsort für internationale Großveranstaltungen und ein Anziehungsort für viele Touristen. Es gibt eine riesige Zahl an Sportschulen und natürlich auch jede Menge Läden, in denen Kampfsportartikel verkauft werden. An dieser Stelle wollen wir den ersten Budoshop Prags vorstellen, der seit 1994 existiert: Hayashi.cz!
Der Kampfsportladen ist kein übliches Ladengeschäft mit Schaufensterfront oder ein Dojoshop. Der Laden wirkt eher wie eine große Wohnung mit einem reisigen Wohnzimmer, in dem Artkel aller möglichen Hersteller wie in einem Museum dicht gedrängt nebeneinander aurgereiht sind. Hier eine Zeile mit Boxhandschuhen von Rival, dort die Taekwondo Westen von Daedo, ein großes Regal mit den neusten Adidas und Nike Boxstiefeln, Venum, TopTen, Hayashi, Twins, King, Booster und natürlich die Hausmarke Fighter, bekannt für ihre rebusten Schlagpolster und Kickboxschützer.
Geboren wurde der Budoshop von Mirek Sobotka aus der Not einer steigenden Nachfrage nach Kampfsportartikeln, die nur durch ausländische Firmen aus Deutschland, Polen oder der Slowakei gedeckt wurde. Damals begann er mit seinem Shop in seiner Wohnung – seitdem ist der Laden mächtig gewachsen. Er betreibt einen weiteren Shop in Brünn. Sogar in den USA besitzt er einen Laden mit Versandhandel in der Nähe von Daytona Beach im Bundesstaat Florida.
Hier die Geschichte des Prager Budoshops:
1994 war Tschechien noch nicht Teil der EU und der Import von Gütern umständlich. Zoll und jede Menge Formalitäten. Mirek kämpfte damals auf Semikontakt Turnieren bei IAKSA, WKA und WAKO und knüpfte dabei viele Kontakte mit Weltklasse Sportlern wie Roland Conar, Klaus Nonnemacher, Thomas Pfaffl und anderen. Die Schüler aus seiner 300 Mitglieder starken Sportschule „Fighters Team“ deckten sich bei ihren Reisen zu Turnieren in Deutschland und Österreich mit Equipment ein. Daraus wurde dann ein Geschäft. Zuerst für die Mitglieder der eigenen Sportschule und dann in größerem Stil.
Mirek Sobotka kam in Deutschland mit dem Waiblinger Unternehmer Lothar Hirneise in Kontakt, der damals Hayashi und Top Ten Sportartikel vertrieb. Mit einem Anhänger hinter seinem Skoda fuhr der Kampfsportler nach Waiblingen und kaufte seine erste grosse Ladung an Top Ten Boxhanschuhen, Kopfschützern und Hayashi Bomberjacken ein. Die Ware fand in Prag riesigen Absatz. Bald war der Skoda samt Anhänger wieder auf der Autobahn, diesmal in Richtung Köln zu Paffensport und eine Woche später nach Bayern zu Budoland. Dank Anzeigen im Budomagazin fing auch der Versandhandel an zu blühen. Als das Slowakische Budomagazin seine Anzeigenpreise erhöhte, gab es 1995 kurzfristig einen Dämpfer, aber eine Lösung war schnell gefunden: Mirek startete mit „Fighters“ das erste Tschechische Kampfsportmagazin, das u.a. vom deutschen Kicksider mit Artikeln und Bilder beliefert wurde. Der Karlsruher Klaus Nonnemacher zierte sogar einmal das Cover dieses Magazins, das sich bis heute unter dem Titel „Bojova Umena“ am Kiosk behauptet.
Relativ frueh merkte der Unternehmer, dass viele westliche Sportartikel einfach zu teuer für den durchschnittlichen tschechischen Teenager waren, der mit 15 Jahren Karate oder Kickboxen betrieb. Zu gross war damals das Wohlstandsgefälle zum Westen. Mirek begann seine ersten Ausrüstungen zu entwerfen um erschwingliche Ausrüstung für sein Publikum anbieten zu können. Die Marke „Fighter“ war geboren. Dank seinem Hochschulabschluß an der Technischen Schule in Prag kannte er sich mit dem Produktionshandwerk aus, hatte Zugang zu lokalen Zulieferern und natürlich direkten Kontakt zu Sportlern und Trainern, die ihn bei der Entwicklung unterstützten. Es dauerte nicht lange, bis Schlagpolster, Sandsäcke und Boxringe in qualitativ hochwertiger Handarbeit die Kampfsportschulen in Tschechien austatteten.
Das Credo für die Hausmarke Fighter liegt vor allem darin, den Bedarf an neuen und modifizierten Artikeln zu bedienen – und das mit langlebigen und relativ kostengünstigen Angeboten. Schon früh erkannte man hier den Bedarf von Teams, Vereinen und Sportschulen, die Artikel mit eigenem Branding erwerben wollen. Mit Produktionsort in Tschechien kann Hayashi.cz nicht nur gute Qualität produzieren, sondern auch deutlich schneller als Fabrikanten aus China oder Pakistan liefern. Und das alles ohne die lästigen Formalitäten beim Zoll. Besonders für kommerzielle Kampfsportschulen ein interessanter Anreiz.
Wer einmal nach Prag kommt um sich eine UFC Veranstaltung anzuschauen oder an einem Turnier teilzunehmen, kann sich sinvollerweise etwas Zeit für den Besuch der vielen Budoshops einkalkulieren. Neben Hayashi gibt es viele weitere Läden in denen Kampfsportartikel verschiedenster Hersteller wie Kwon oder Everlast angeboten werden. Viele davon zu deutlich nierigeren Preisen als in Deutschland oder Österreich.
Hayashi.cz liegt präsentiert sich einfach zu erreichen in der Nähe der U-Bahn Station „Nove Butovice.“ Ausreichend Parkplätze sind direkt vor der Tür.
Webseite: https://www.hayashi.cz/
Instagram: https://www.instagram.com/hayashi.cz/
Youtube: https://www.youtube.com/@HayashiCZYT
Adresse: Seydlerova 2149/7, 158 00 Praha 5