Amerikas Spitzenkämpfer duellieren sich in der TV-Serie „WMAC-Masters“. Die Show und das Geschehen hinter den Kulissen sollen den Sportlernachwuchs fördern.
So wie man vor einigen Jahren über die „Ninja Turtles“ und später über Filmstars wie Jean-Claude van Damme gesprochen hat, unterhält man sich heute in amerikanischen Fachkreisen über die TV-Serie WMAC Masters – Quest of the Dragon Star. Es ist die Fernsehserie, in der die großen Stars der amerikanischen Semikontakt- und Formenszene auftreten. Leider ist sie bei uns noch nicht im TV ausgestrahlt worden, doch, was nicht ist, kann noch kommen. Wir haben uns bei den Dreharbeiten hinter die Kulissen gewagt.
Das World Martial Arts Council – WMAC – ist eine fiktive Kampfsport Organisation, die in einem Turnier Kampfsportler aller Stile zusammenführt und gegeneinander antreten läßt. Nur die besten der Besten werden eingeladen. Jeder Teilnehmer erhält ein KI-Symbol, das seinen Charakter darstellt, und einen Künstlernamen. Christine Bannon ist „Lady Lightning“, Hakim Alson „The Machine“, Larry Lam „Warlock“, Richard Branden „Yin Yang Man“, Herb Perez „Olympus“, Mike Bernardo „Turbo“ und Mike Chaturantabut ist „Wizard“. Jede Episode spielt gut 30 Minuten. Zwei Stars treten am Anfang jeder Show gegen „Shadow Warriors“ an.
Sobald diese Angreifer, vergleichbar mit Ninjas, besiegt sind, treten die beiden Hauptakteure gegeneinander an. Der Sieger erhält das KI-Symbol seines Gegners in einer feierlichen Zeremonie überreicht, um es sich wie einen Orden an den Gürtel zu heften. Sobald ein Kämpfer zehn dieser KI-Symbole auf seinem Gürtel zählt, erhält er das Recht, den amtierenden Champion herauszufordern. Gewinnt er auch diesen Kampf, darf er den „Thron des Drachen“ besteigen.
Obwohl bei WMAC Masters die Kämpfe im Vordergrund stehen, präsentieren die Produzenten den überwiegend jugendlichen Zuschauern Hintergrundwissen über die wahren Züge der dargestellten Charakter und den Budosport schlechthin. Blenden in die Vorbereitungsräume der Sportler, wo diese sich aufwärmen und friedlich miteinander umgehen. Man will die jungen Zuschauer erziehen und ihnen aufzeigen, daß die Aggressivität in den Martial Arts nur auf die Aktionen im Ring beschränkt sein darf. Gedreht wird in den Universal Studios in Florida. Außenaufnahmen werden im abwechslungsreichen Themenpark der Studios gedreht. Wo täglich Touristen gemütlich durchschlendern, kicken und taktieren Christine Bannon und Co. sich zwischen dem Weißen Hai und einer King Kong Figur.
Die Schauspieler werden hart gefordert, Drehtage mit 14 Stunden sind keine Seltenheit. Die Außenaufnahmen werden teilweise zu exotischen Tageszeiten geschossen, schließlich ist der Themenpark tagsüber voll mit Besuchern. Die Regisseure und Choreographen legen laut Christine Bannon-Rodriguez hohen Wert auf eine realitätsnahe Ausführung der Techniken, die aus unterschiedlichen Blickwinkeln eingefangen werden. Es ist nicht selten, daß Einstellungen bis zu 20 mal wiederholt werden. Für Stunts stehen keine Stuntmen zur Verfügung, so daß die Akteure selbst brenzlige Szenen selbst ausführen müssen.
Regisseur Isaac Florentine („Power Rangers“) garantierte durch seine einschlägige Erfahrung in diesem Genre zusammen mit Shannon Lee, der Tochter von Bruce Lee, die als Moderatorin durch die Serie führt, für den Erfolg. Nebenbei wird die Serie über Kampfsportschulen vermarktet, ähnlich dem Vorbild der „Ninja Turtles“ oder „Power Rangers.“
Diese Reprtage erschien in der KICK Ausgabe 08/1997, verfasst von Rüdiger Miller aus Österreich.