Thai- und Kickbox-Weltmeister Peter Cunningham, USA, zeigt seine Übungen, mit denen er seine Bauchmuskulatur gegen die harten Treffer seiner Konkurrenten trainiert.
Es gibt keinen Sport, bei dem eine extrem gute Bauchmuskulatur so wichtig ist, wie das Thaiboxen. Stellen Sie sich vor, sie wären ein Topkämpfer im Thaiboxen und sie würden einem ebenbürtigen Fighter im Ring gegenüberstehen. Sie wissen um die harten Kniestöße und Schienbeinkicks und sind sich bewußt, daß sie diesen nicht immer entkommen können. Sie müssen folglich bereit sein, diese zum Körper zu nehmen. Das funktioniert nur mit einem besonders guten Bauchmuskeltraining. Der US-Amerikaner Peter „Sugarfoot“ Cunningham ist einer der besten Thaiboxer der letzten Jahre. Wenn man seine Kämpfe kennt, weiß man, daß er weiß, worüber er spricht, wenn er seindrucksvoll demonstriert.
Gerade beim Belasten dieser Muskelpartie gab es in den letzten Jahren wertvolle sportwissenschaftliche und medizinische Erkenntnisse, so daß die klassischen Situps, die man mit festgestellten Beinen ausgeführt hat, nahezu vollständig von den Crunches, bei denen allein die Bauchmuskeln trainiert werden, abgelöst wurden. Wer sich in der Anatomie des menschlichen Körpers ein wenig auskennt, weiß, daß es sehr schwer ist, die Bauchmuskeln völlig isoliert zu trainieren. Es werden meist andere Muskelgruppen im Rücken, Po und in den Oberschenkeln mittrainiert. Letztlich ist gerade das ein wertvoller Aspekt des allgemeinen Trainings. Mit diesen „Nebenwirkungen“ erreicht man eine bessere Haltung von Hüften und Oberkörper, denn die Rückenmuskulatur wird gestärkt.
Nehmerqualitäten im Bauch- und im seitlichen Oberkörperbereich haben nicht unbedingt mit der extremen Ausbildung (Definition) oder Masse der Muskulatur zu tun. Es kommt primär auf die Fähigkeiten des Kämpfers an, eine Situation zu erkennen, in der er getroffen werden kann, um dann so schnell zu reagieren, um seine zu einem Waschbrett angespannte Bauchmuskulatur als Schutz vor den empfindlichen Organen anzuspannen.
Bestellformular: Peter „Sugarfoot“ Cunningham’s Civilized Warring: Fundamental Kickboxing Techniques
Peter Cunningham erinnert sich an seine aktive Zeit, die noch nicht lange zurückliegt: „300 Situps und Crunches“ hat er täglich in den letzten 6 bis 8 Wochen vor eine Kampf absolviert, sonst waren es immerhin 150 bis 200 alle zwei bis drei Tage. Unterteilt hat er die Übungen, die er auf den Bildern zu diesem Artikel ausführt, in Sätze von jeweils 50 Übungen. Das ist deutlich mehr als für ein normales Fitnessprogramm als sinnvoll erachtet wird (15 – 20), doch man muß bedenken, daß bei einem Thaiboxkampf andere Anforde-rungen an die Härte und Ausdauer der Muskulatur gestellt werden. „Man kann nicht einfach schlapp machen, weil man den Bauch bereits 20 Mal in einer Runde angespannt hat,“ erklärt „Sugarfoot“ die hohe Wiederholungszahl in seinem Training. Das hört sich logisch an, schließlich muß er wissen, wie hart es im Ring zugeht. Daß es für eine gut ausgeprägte Bauchmuskulatur nicht nötig ist, täglich eine derart harte Prozedur über sich ergehen zu lassen, zeigen die aktuellen Aufnahmen, die anläßlich eines Seminars im Berliner Fitneßcenter Satori-Spandau entstanden sind. Trainingspartner: Roland Conar. „Ein Jahr nach meinem letzten Kampf trainiere ich ein- bis zweimal die Woche meinen Bauch mit 100 bis 150 Wiederholungen.“ Nicht schlecht. Also – rann an den Speck und trainieren wie „Sugarfoot“.
Bestellformular: Peter „Sugarfoot“ Cunningham’s Civilized Warring: Fundamental Kickboxing Techniques
Diese Reportage wurde in der Samurai Ausgabe 02/97 veröffentlicht. Vielen Dank für die Mithilfe am Entstehen gehen an Trainingspartner Roland Conar, Organisator Klaus Nonnemacher und Andreas Große vom Budokan Berlin. Bitte lesen sie passend dazu das Interview mit Peter Sugarfoot Cunningham: Interview..