Vor einiger Zeit kam jemand auf die Idee, dem Karlsruher Klaus Nonnemacher den Beinamen „The Tank“, was auf Deutsch soviel bedeutet wie „der Panzer“, zu geben. Keine besonders gute Idee, denn Klaus ist kein Kämpfer, der seine Gegner einfach nur überrollt Er ist ein vielseitiger, technisch versierter junger Fighter, der in seiner Art und in seinem Kampfstil aus der Masse hervorsteht, und deshalb in vielen Stilen so erfolgreich ist.
Der 25jährige Karlsruher Sport- und Pädagogie-Student ist heute einer der füh-renden deutschen und europäischen Kickboxer im Semi- und Vollkontakt, sowie im Reglement mit Low-Kicks. Er kommt aus dem bekannten Karlsruher „Bulldog Gym“, wo er seit seinem 14. Lebenjahr unter Jürgen Lutz trainert Angefangen hat er zunächst mit dem traditionellen Shotokan Karate Stil. Seiner Zeit war er unterstützt durch zwei Freunde einfach neugierig auf Kampfsport geworden und versuchte
sein Talent zu entdecken Seine beiden Kameraden warfen schon bald das Handtuch, aber Klaus blieb dabei, trainierte traditionelles Karate, ebenso wie Sernikontakt und Vollkontakt Seine Begeisterung war so groß, daß er bereits nach einem Jahr an den ersten Wettkämpfen teilnahm. Mit 17 stieg er dann richtig ins Vollkontakt ein, betrieb aber nachwievor die softeren Versionen Semi und Leicht. Zwei Jahre später qualifizierte er sich für den Nationalkader der IAKSA für die Teilnahme an den Europameisterschaften im Leichtkontakt in seiner Heimatstadt Karlsruhe.
Klaus gewann den Titel und holte zwei Jahre später in Graz den WM-Titel im selben Amateurverband. Im selben Jahr wurde er übrigens auch Deutscher Vizemeister im Kyokushinkai Karate. Umstieg Das Jahr 1989 bedeutete für ihn dann eine weitere Verlegung seiner Aktivitäten ins Vollkontakt mit Low-Kicks. Er holte sich in diesem Jahr den Deutschen Meistertitel der WKA durch einen Sieg über Erhan Tilki, den er in der Folgezeit mehrfach verteidigte. Zwei Jahre später erkämpfte er sich in Augsburg dann die Weltrneisterschafts-lcone der WKA (diesmal ohne Low-Kicks) gegen den Franzosen Brillant. Bei der ersten Titelverteidigung in Neims mußte er sich dann aber dem Heruasforderer Yvon Cylia, ebenfalls ein Franzose, geschlagen geben Im Herbst des Vorjahres er rang er im härtesten Kampf seiner Karriere einen Punktsieg über den Holländer van Emmen und sicherte sich so in Halle den WM- Titel der IKBF im Leicht-Schwergewicht.
Weitere Erfolge In dieser kurzen Paraphrase seiner Karriere mag schon einiges drinnstehen, aber Klaus hat noch viel mehr in seiner Karriere auf die Beine gestellt U.a. kämpfte er bei der *Nacht der 8′, einem Prestige-Turnier der Sportartikelfirma Hayashi, wo er nur denkbar knapp gegen den Engländer Adrian Thompson verlor. In Paris fightete er auch schon um den ISKA Profi-Titel gegen den bekannten kanadischen Super-Mittelgewichtler Jean-Ives Theriault Soviel zum Vollkontakt.
Semi Forever
In letzter Zeit sieht man den Karlsruher zusammen mit seinem Teamgefährten Roland Conar bei nahezu allen großen Semikontakt-Turnieren in Europa. Er setzt hier zur Zeit seine Prioritäten, startet demnächst bei der WKA-WM in Groningen, Holland, und will auch den Sprung in den Nationalkader der DKBU anvisieren, um mit zur WAKO-WM nach Atlantik City zu fahren. In den Sommerferien will er noch mal schnell in die Staaten fliegen, um mal wieder im Jetcenter zu trainieren und vielleicht an ein paar Semikontakt Turnieren teilzunehmen. Das Reisen und Kämpfen macht ihm besonders viel Spaß. Sein größter Traum ist es, demnächst in den USA und Australien vor größerem Publikum zu kämpfen. Auch ein Rückkampf mit Theriault würde ihm gefallen, oder gar ein Fight gegen den schon legendären Rob Kaman. Das wäre toll. Wir halten die Daumen, daß es klappt.
Uff, ein ganz schönes Pensum, werden jetzt die meisten denken, die den Karlsruher gerade im Tiefflug über diese Zeilen ein wenig näher kennengelernt haben Klaus ist ein Sportler, der mit Herz und Hirn bei der Sache Ist Wer ihn mal bei einer Gala sehen will, kann ihn voraussichtlich im August in Karlsruhe erleben.
Wer von ihm lernen will, wird dies bald vom eigenen Wohnzimmer aus tun können, denn demnächst en scheint eine Reihe von Videos, in denen er sein Können und sein Wissen zu Besten gibt Kicksider wird selbstverständlich darüber berichten Power Team Übrigens ist er auch Mitglied im German Power Team und wird demnächst im Rahmen dieser Equipe für Seminare im Semikontakt Und dem „Point-Fighting“, einer amerianisch-traditionellen Ableitung des Semikontakts, zur Verfügung stehen Fünf Jahre Vollkontakt Angesichts dieses hohen Engagements um den Sport, wird man interresiert fragen, wie lange Klaus denn gedenkt aktiv zu bleiben: Vollkontakt werde ich noch fünf Jahre lang kämpfen, Semikontakt bis ans Lebensende!“ lautet sein Kommentar.