WAKO Weltmeisterschaft 1995

Schleyerhalle Stuttgart Weniger Zuschauer als erwartet Die Weiten der Schleyerhalle
Mike Chat
Trotz Verletzung am Start und siegreich: Mike Chat

Fataler Vergleich: Es sollte die Super-WM der WAKO werden. Am Ende geschah, was Fachleute im Vorfeld befürchtet hatten: Das Turnier wurde ein Mega-Flop zumindest in wirtschaftlicher Hinsicht. Die sportlichen Leistungen waren toll, doch bei durchschnittlich 300 Zuschauern pro Tag kam selbst dann keine Stimmung auf, als Lokalmatador Thomas Pfaffl die WM-Krone für Deutschland holte. Ein Vergleich zu Brückners Super-WM 1987 in der Müchener Olympiahalle kann in keiner Hinsicht gewagt werden. Vor acht Jahren strömten an zwei Tagen zehn Mal soviel Zuschauer in die Olympiahalle als in Stuttgart an drei Tagen. Ein trauriger Rekord, der den DKBV und seinen Präsidenten Dr. Ludger Dietze nach vorsichtigen Schätzungen über 300.000 DM Verlust einbrachte. Man hat die Zeichen der Zeit verkannt und den Enthusiasmus über den gesunden Menschenverstand gestellt. Ein teurer Spaß.

Es war die zehnte Weltmeisterschaft der World Association of Kickboxing Organizations, kurz WAKO, die im Semikontakt stattfand. Die Leichtkontakt-Kämpfer fighteten in der international noch jungen Disziplin zum vierten Mal um den globalen Titel, die Formenläufer zu fünften Mal.

Martin Kilgus
Nach 1991 holt Martin Kilgus zum zweiten Mal Gold für Deutschland (-63 Kg)

Die sportlichen Highlights bekam man in der Schleyerhalle vornehmlich in den Formenklassen zu sehen. Vorbei sind die Zeiten, an denen ein Jean Frenette als Abonnementssieger unangefochten hervorgehen konnte. Die Leistungsdichte in den vier Klassen Hardstyle, Softstyle, Waffen-Hard und Waffen-Soft gestaltet sich sowohl bei Damen als auch bei den Herren als das Beste, was man auf einem internationalen Turnier des Weltverband gesehen hatte. Die Darbietungen der durchtrainierten Darsteller waren so hochkarätig, daß ihr Wettstreit um den Titel einen höheren sportlichen Anspruch und einen größeren Unterhaltungswert besaß als so manche Budo-Großveranstaltung, die man hierzulande gesehen hat. Die ersten Starts der deutschen Teilnehmer verliefen nicht so, wie man es sich erhofft hatte. Die Leipzigerin Sandra Heß – man erinnert sich: vor einem Jahr gewann sie noch als Grüngurt den Grandchampion bei den German Open in Schweinfurt – ließ bei ihrer Waffenform vor lauter Nervosität die Kama fallen. Auch in der Hardstyle-Division konnte sich die junge Danträgerin trotz beachtlicher Darbietung nicht in die Medaillenränge vordrängen. Überraschen belegte die Kanadierin Maron Desrochers den ersten Rang. Dabei hätte die junge Britin Nicki Berwick mit ihren tollen Kicks viel eher auf die oberste Stufe des Treppchens gehört.

Antony Spatola
Antony Spatola siegt in Waffen Formen

WM-Titel für Spatola
Anthony Spatola aus Wolfburg sorgte bereits vor fünf Jahren als zwölfjähriger bei der Europameisterschaft in Spanien für Aufregung. Er siegte gegen seine Konkurrenz und wurde später disqualifiziert, weil er zu jung war. Bei den letzten Weltmeisterschaften in Atlantic City durfte er erneut nicht für Deutschland teilnehmen, weil Präsident Dietze befürchtete, daß Anthony mit seinen 15 Jahren nicht alt genug für eine Teilnahme war. Spatola startete für die Türkei und belegte Rang drei, ohne daß jemand merkte, daß er eigentlich zu jung für eine Teilnahme war. In Stuttgart nahm der fast Volljährige an den Softstyle und Waffen-Soft-Disziplin teil. Während er bei den Waffen durch leichte Schwergewichtsprobleme nur Rang drei erreichte, holte er sich in der Softstyle-Klasse erstmals den Titel des Weltmeisters.

Mike Chat Trophy

Silber für Werner Stark
Der Münchener Werner Stark hätte es beinahe geschafft, mit seiner Bo-Form gegen den spritzigen Ami Mike Chatarantabut zu siegen. Eben nur fast, denn Chat stand dem Deutschen, der wie gewohnt zur Titelmelodie von „Miami Vice“ auftrat, in Sachen Show zwar ein wenig nach, doch die perfekte Beherrschung des Kamas brachte dem Kalifornier schließlich einen Vorsprung von drei Zehntel Punkten. Die Verbesserung Starks gegenüber seinem letzten internationalen Auftritt war beeindruckend. Mit ein wenig Glück dürfte ihm vielleicht in zwei Jahren bei der nächsten WM der Sieg gelingen. Dann wäre er der erste Europäer überhaupt der einen Titel in der Königsklasse der Formen erringen könnte. Bis dahin bleiben die Amerikaner und Kanadier weiterhin unangefochten an oberster Stelle.

Werner Stark
Terminator Kata: Werner Stark

Drei Mal Gold
Bundestrainer Andreas Lindemann und Peter Bernt freuten sich zusammen mit den spärlichen Zuschauern sich über das hervorragende Abschneiden der Deutschen Akteure. Drei Goldmedaillen blieben im Land. So einen großen Triumph hat es im Semikontakt schon seit London 1985 nicht mehr gegeben. Die Ebernerin Miriam Diller holte in der Damenklasse bis 60 Kg den WM-Titel. Zwei Jahre zuvor hatte sie sich in Atlantic City noch mit dem zweiten Rang zufrieden geben müssen, jetzt war ihre Zeit gekommen. Die auffällig gute Kickerin erzielte etliche Zwei-Punkte-Wertungen und distanzierte ihre Konkurrentinnen zum Teil deutlich. Im Finale erreichte sie einen deutlichen 13 : 4 Punktsieg über die Ungarin Betty Kovacz. Der zweite Titel des ersten Finaltages ging an den Loffenauer Martin Kilgus (-63 Kg), der durch seinen denkbar knappen 9 : 8 Final-Erfolg über den US-Amerikaner Tony Young die Weichen für seinen zweiten Titelgewinn stellte. Den größten Erfolg seines Lebens feierte Lokalmatador Thomas Pfaffl. Der Stuttgarter deklassierte seine ersten beiden Kontrahenten mit je zehn Punkten Unterschied. Dann kämpfte sich der hochmotivierte Schwabe durch ein 11:9 über US-Boy Billy Brice und ein 11:8 über den Ungarn Istvan Toth ins Finale – Weltklasse! Bereits soweit in dieser mit 22 Kämpfern stark besetzten Klasse zu kommen war ein Meisterstück. Doch dann stellte sich erst die schwierigste Aufgabe. Es galt, den Profi-Weltmeister Marco Ferrarese aus Italien zu schlagen. Doch auch das schaffte der Lokalmatador. Thomas Pfaffl siegte nach einem spannenden Kampf mit einem Punkt Unterschied und erreichte sein höchstes sportliches Ziel. Er war wohl der glücklichste Mann an diesem Abend.

Andreas Lindemann
Bundestrainer Andreas Lindemann und Peter Bernt

Wieder Probleme mit der Nase
Weniger glücklich zeigte sich die Bayerin Anja Binder, die als einzige Deutsche am zweiten Finaltag um den WM-Titel kämpfen konnte. Sie mußte immer wieder die Fäuste der starken Italienerin Tiziana Zennaro einstecken. Während sie bereits bei der letzten Europameisterschaft über ein gebrochenes Nasenbein klagte und mit einer behelfsmäßig gestützten Nase den Titel holte, mußte sie diesmal den Schmerzen Tribut zollen und den Kampf gegen die Südländerin vorzeitig aufgeben. Mit Monika Henig (-50 Kg), Bagci Conca (-55 Kg), Rolf Leipert (-57 Kg) und Matthias Schlakat (-84 Kg) erreichten vier Deutsche immerhin noch den dritten Rang.

Leichtkontakt
Im Leichtkontakt Durchkämpfen konnte sich Bundestrainer Peter Zaar guter Leistungen der deutschen Akteure erfreuen, doch der durchschlagende Erfolg fehlte. Mit Claudia Schregle (-65 Kg), Ivo Bachor (-74 Kg) und Axel Büttner (-79 Kg) standen drei Vertreter des schwarz-rot-goldenen Banners im Finale, aber alle verloren.

Ivo Bachor
Ivo Bachor (li.) im Finale gegen den Ami Chris McBride

Claudia Schregele mußte sich der Russin Elena Logounkova geschlagen geben. Irgendwie fehlte der gut kämpfenden Passauerin der nötige Pep und Kampfgeist, ansonsten hätte sie als die technisch Überlegene der körperlich stärkeren Russin mehr den Kampf diktiert. Ivo Bachor unterlagen nach einer technisch hervorragenden, hart umkämpften Auseinandersetzung gegen Chris McBride, USA. Sein Stallgefährte Axel Büttner mußte der urwüchsigen Kampfesweise des amtierenden Weltmeisters Hermann Mühlheimer, im Vorkampf besiegte er den Franzosen Nasser Nassiri, aus der Schweiz Tribut zollen. Der Gelsenkirchener kam mit den unorthodoxen Angriffen des Eidgenossen, der als einziger seiner Landsleute eine Goldmedaille mit nach Hause nahm, nicht so zu recht, wie es nötig gewesen wäre. Trotz allem verloren die deutschen Finalteilnehmer nur denkbar knapp, denn die Urteil der Punktrichter waren nicht einstimmig. Neben Büttner und Bachor stand ein dritter Gelsenkirchener im Finale der WM im Leichtkontakt: Mitri Gassen. Er startetet jedoch nicht für Deutschland, er vertrat die israelischen Landesfarben. Im Gegensatz zu seinen Vereinskameraden konnte sich Gassen (-89 Kg) den WM-Titel erkämpfen. Nachdem er im Halbfinale den Deutschen Robert Pölsterl besiegte, gewann er auch das Finale über den Kanadier Martin Cantin. Mit Birgid Sasse (+65 Kg), Hidir Erdogan (-57 Kg), Bernd Reichenbach (-84 Kg), und Robert Pölsterl (-89 Kg) erreichten vier Deutsche den dritten Platz.

Starke Ungarn
Die Kampfdisziplinen wurden maßgeblich von den Ungarn geprägt. Als einzige Doppelweltmeisterin des Stuttgarter Turniers ging die Ungarin Rita Pesuth hervor. Sie dominierte bis 55 Kg sowohl das Semi- als auch das Leichtkontakt. Ohne Zweifel kann man sie als die weltbeste Kickboxerin bezeichnen, die zur Zeit bei der WAKO am Start ist. Mit exzellent getimeten Kicks und abgebrühten Kontern demonstrierte sie wahre Weltklasse. Mit Lajos Hugyetz beeindruckte ein weiterer Ungar die Fachleute. Er erreichte nach einer Aufholjagd mit dem Schlußgong den entscheidenden Punkt zum 16 : 15 und sicherte sich seinen vierten WM-Titel.

Rita Pesuth
Die Ungarin Rita Pesuth wurde Doppel-Weltmeisterin

Fazit
Trotz des wirtschaftlichen Fiaskos konnte die WM mit sportlichen Glanzpunkten aufwarten. Die Leistungsdichte in den Formen und im Leichtkontakt ist steigend, im Semikontakt dafür leicht sinkend. Leider beeinträchtigte die schwache Kulisse auch die Leistungen der Akteure. Mit entsprechend lauter Unterstützung hätte sicher einer der vier zweitplazierten Deutschen noch ein Quentchen mehr Motivation in seinen Kampf gelegt und die Punktrichter beeindruckt. Der Turnierorganiation war diesmal viel Gutes abzugewinnen. Emsig erbeiteten die Helfer des DKBV und die Angestellten der Schleyerhalle daran, einen reibungslosen Ablauf zu garantieren, was ausnahmslos gelang. Große Kritik gab es von Seiten der Kämpfer über die ausgelegte Mattenfläche. Hier hatte man beim Verlegen Ober- und Unterseite vertauscht. Das führte dazu, daß Kämpfer ums eine oder andere Mal unfreiwillig ins Rutschen kamen und mit dem Gleichgewicht Probleme bekamen.
Anders als bei anderen WAKO-Weltmeisterschaften blieben die Akteure diesmal von eklatanten Fehlentscheidungen der Unparteiischen verschont. Es wäre erfreulich, wenn sich diese positive Entwicklung im Schiedsrichterwesen weiter entwickeln würde, und nur noch die sportliche Fairness über Sieg und Niederlage entscheidet.

Waterloo in Stuttgart
Die Stuttgarter WM war ein Trauerspiel, das der deutsche Kickboxsport in seiner 20 jährigen Geschichte noch nicht erlebt hat. An drei Tagen kamen zusammen kaum mehr als 1.000 Zuschauer, die nur im Mindestabstand von 15 Metern von der Finalkampffläche sitzen durften, rechte Stimmmung kam nie auf.

Schleyerhalle Stuttgart
Weniger Zuschauer als erwartet Die Weiten der Schleyerhalle – Geisterkulisse: Bei den Finalkämpfen befanden sich neben den Teilnehmern, Coaches und Funktionären kaum mehr als 300 Zuschauer auf einmal in der Halle. Auch die SDR-3-Club-Fete mit der bekannten Popband „Die fantastischen Vier“ wurde ein großer Reinfall.

Das Fiasko dürfte in erster Linie dem DKBV-Präsidenten Dr. Ludger Dietze zuzuschreiben sein. Als er vor zwei Jahren Zeuge eines ähnlichen Trauerspiels wurde, als im amerikanischen Atlantic City noch weniger Zuschauer beiwohnten, beschloß er, mit einer Weltmeisterschaft in Deutschland für seine alte Disziplin Semikontakt, in der er 1983 Weltmeister wurde, eine Lanze zu brechen und es salonfähig zu machen. Mit dem Kornwestheimer Kaufmann Winfried Raithel beauftragte der DKBV im Frühjahr 1994 einen Organisator für die Durchführung. Raithel sprach ebenso wie Dietze von einer Super-WM. Er selbst habe im benachbarten Ludwigsburg schon Semikontakt-Turniere mit 1.500 Zuschauern veranstaltet und zahlreiche kompetente Helfer an der Hand. Dietze vetraute ihm. Er hörte nicht auf die Kritiker, die erzählten, daß Raithel log, denn die Tribünen auf denen er soviele Zuschauer gesehen haben wollte, faßten höchsten 400 bis 500 und die waren besetzt mit Teilnehmern. So gingen die Monate ins Land, der Verband zerstritt sich, potentielle Sponsoren wendeten dem DKBV verärgert den Rücken. Anfang 1995 kam das große Erwachen: „In wenigen Monaten ist die WM, und nichts ist geregelt.“ Man begann zu rechnen. Und siehe da, von einem „Restrisiko von 30.000 DM,“ das Dietze im Originalton bis dato als realistisch hielt, konnte keine Rede sein. Er stellte fest, daß rund 400.000 DM nötig waren, um alle Rechnungen zu begleichen. Dennoch machte er weiter. Rund drei Monate vor dem Turnier trennte man sich von Organisator Raithel. Doch dann folgte ein Fehler nach dem anderen. Die Werbekampagne wurde ein großer Flopp. Drei unterschiedliche Plakate wurden gedruckt, eines unattraktiver als das andere. Diese Plakate wurden exklusiv in den Publikationen eines eiziges Fachverlages beigelegt und mit Anzeigen unterstützt. Eine Fehlinvestition, wie sich herausstellte. Offensichtlich hatte Dietze die Verkaufszahlen und die Zielgruppe der Magazine völlig falsch beurteilt. Eine Pressearbeit gab es gar nicht. Die Welt-Fachpresse wurde vom Stattfinden der WM noch nicht einmal informiert, geschweige denn eingeladen. Bei den Pressekonferenzen für die Lokalmedien bekamen die Journalisten gerade mal belegte Brötchen gereicht, in der Halle mußten sie sich langwieriger Akkreditierungsprozeduren unterwerfen. Kein Wunder, daß sie Kickboxen und die WAKO nicht gerade in positiver Erinnerung behalten. Doch zurück zum Werbefeldzug. In Stuttgart hingen keine Plakate aus und auch sonst konnte man kaum etwas vom Stattfinden der WM vernehmen. So war es dann auch nicht verwunderlich, daß der WM-Gewinn von Thomas Pfaffl am Wochenende in der Lokalpresse mit keinem Wort erwähnt wurde.

Thomas Paffl
Lokalmatador wird Weltmeister: Thomas Pfaffl. Hoch motiviert streckt Thomas Pfaffl die Faust in die Höhe. Er wird Weltmeister – 69 Kg.

Und dann war da noch die SDR-3-Clubfete, die am ersten Finaltag stattfand. Sie sollte als PR-Gag dienen, um mehr Zuschauer in die Hans-Martin-Schleyer-Halle zu locken, denn normalerweise ziehen solche Veranstaltungen – die fantastischen Vier traten live auf – rund 3.000 Fans. Doch der Werbefeldzug ging voll in die Hose: Kaum mehr als 300 zahlende Zuschauer verirrten sich zur Party.
Nachdem keine nennenswerten Sponsoreinnahmen erwirtschaftet wurden, langen die Einnahmen gerade mal – wenn überhaupt – für höchstens die Kaltmiete des ersten Veranstaltungstages. Wenn Zahnarzt Dietze nicht selbst für den Verlust aufkommt, wird er als Präsident des DKBV e.V. kaum darum herum kommen, Konkurs beim Amtsgericht Charlottenburg anzumelden. Doch selbst bei einer gerichtlich festgestellten Zahlungsunfähigkeit dürfte er nicht ganz aus dem Schneider sein. In die eigene Tasche greifen müssen wird er , wenn ihm und dem Rest des Vorstandes fahlässiger Umgang mit den Finanzen des Verbandes – Jahreseinnahmen unter 100.000 DM – vorgeworfen werden könnte. Verdient hat er es nicht, aber jemand muß halt bezahlen.

So brutal urteilte die Lokalpresse:

Bild Zeitung Stuttgart
Eine WM der Lachnummern . . .
Stuutgart – Bei der Kickbox Weltmeisterschaft in der Stuttgartert Schleyer-Halle herrscht das Chaos. Die WAKO wollte Werbung für ihren Sport betreiben, dafür war ihnen nichts zu teuer. Eine große „Welcome Party“ für alle Teilnehmer wurde organisiert. 22 Busse (Mietpreis zusammen 25.000 DM) standen an der Schleyer-Halle bereit, um die Gäste in eine Heilbronner Diskothek zu fahren. Alles umsonst – der Veranstalter hatte vergessen die Athleten einzuladen !

Kickbox WM in der BILD
Die BILD hält kein Blatt vor den Mund.

Sonntag Aktuell SportRote Augen, rote Zahlen
Kickbox-WM droht der totale Flop
Dr. md. dent. Ludger Dietze, 35, hat die Augen eines Mannes, der wenig schläft: rot, unterlaufen, die Ringe von olympischer Qualität. . . . Die WM ist schlechter besucht als das Rummelboxen auf Wasen. Es sind nur Gäste, Sponsoren, Journalisten und Verwandte ersten und zweiten Grades da. „So leer,“ sagt einer von der Hallenverwaltung, „ist es sonst nur, wenn wir geschloßen haben.“ . . . WAKO-Präsident Ennio Falsoni nennt die WM . . . ein Himmelfahrtskommando.  . . . „Ich stehe gerade,“ sagt der Kickbox-Präsident – und wirkt gebeugt. . . . In einer Ecke liegen vier samte Kissen, auf denen bei der Siegerehrung die Medaillen ruhen werden. Der Samt ist bordeauxrot. So wie die Augen von Dr. med. dent. Ludger Dietze.

WAKO WM Stuttgart
Dr. Ludger Dietze im Fedenkreuz der Stuttgarter Tagespresse.

Stuttgarter Zeitung
. . .  Schleyerhalle eine Nummer zu groß . . . „Mir tun die Veranstalter vom DKBV leid, wenn ich sehe, wie leer hier die Ränge sind . . . Nur 200 Zuschauer fanden am Freitag den Weg in die Halle . . . die Schleyerhalle teuer zu mieten, erwies sich als ein Flop . . .“

Nasser Nassiri
Hermann Mühlheim, Schweiz, holte sich nach 1993 den zweiten WM-Titel im Leichtkontakt (-79 Kg). Zweiter wurde Axel Büttner (li.), dritter Nasser Nassiri (re.)
Johnson Waffenkata
Willie „Bam Bam“ Johnson, USA, errang Gold mit seiner Säbelform im Softstyle Waffenbereich
Nicky Berwick Karate
Bei der WAKO-WM in Stuttgart hatte sie Pech mit den Punktrichtern. In Karlsruhe siegte die junge Britin Nicky Berwick souverän.
Caroline Suter
Die Schweizerin Caroline Suter nahm an den Formenwettbewerben teil. Gegen die stake Konkurrenz konnte sich die Eidgenössin jedoch nicht durchsetzen.

Resulte der WAKO World Championships in Stuttgart

 

Cover Joe Lewis
KICK 12/95 mit Joe Lewis

 

Dieser grosse Bericht erschien in Ausgabe 12/95 mit dem Titelbild von US-Karate Star Joe Lewis. Es war die umfangreichste Reportage der vollfarbigen Ausgabe. Ein Foto Bonus erschien in der folgenden Ausgabe.